Dorsten. .
Seit 2003 schildert die WAZ-Aktion Adventslichter in den Wochen vor Weihnachten täglich Notlagen und Herzenswünsche von Mitmenschen in Dorsten, vorgetragen von Betreuern der Wohlfahrtsverbände in der Stadt – und bittet Leser zugleich um Unterstützung mit Geld- und Sachspenden. Auch in diesem Jahr wieder. Christiane Wittek-Schlierkamp, Pflegedienstleiterin der AWO: „Wir freuen uns schon, dass wir wieder vielen Menschen helfen können.”
Es geht in dieser gemeinsamen Aktion von Verbänden und WAZ-Redaktion Dorsten um arme Familien, um alte Menschen, um Kinder und um allein Erziehende. Um Menschen in der Nachbarschaft. Und es geht um Nöte und Herzenswünsche, die oft genug beschämend bescheiden sind, um Dinge, über deren Anschaffung viele gar nicht nachdenken müssen.
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In diesem Jahr zum Beispiel um eine alte Dame, die einmal wieder zum Friseur möchte. Eine junge Frau erwartet ein Baby und wünscht sich eine simple Digitalkamera, um die schönsten Momente nach der Geburt festhalten zu können. Ein älteres Ehepaar kann die lebensrettende Operation für ihren Kater nicht bezahlen. Der einzige – für die Familie unerfüllbare – Wunsch eines kleinen Mädchens: Eine Spielküche (kostet 40 Euro).
Nicht die Betroffenen selbst, sondern die Betreuer bei den Verbänden erzählen diese Geschichten und tragen die Wünsche vor. Sie garantieren zugleich, dass es sich um „echte” Armut handelt, um Anliegen, die sonst von keinerlei Fürsorge erfüllt werden, die durchs Raster des Sozialstaats fallen. Sie stehen Spendern auch als Ansprechpartner für ergänzende Fragen zur Verfügung und wickeln Transport und Weiterleitung von Sachspenden unkompliziert ab.
Alle Schilderungen von Schicksalen sind natürlich streng anonymisiert und teilweise leicht verfremdet. Niemand soll erkannt, niemand in seiner Not vorgeführt werden. Schon gar nicht beteiligte Kinder. Sie vor allem haben ein Recht darauf, dass ihre Lebensumstände geschützt bleiben.
Wie in der Vergangenheit werden die „Fälle” bis Heiligabend nummeriert. Wer in einem ganz bestimmten Fall mit einer Geldspende helfen möchte, gibt auf seiner Überweisung einfach diese Nummer mit an. Die beteiligten Verbände setzen die Spende dann für genau dieses Anliegen ein.
Alle nicht konkret zugeordneten Spenden werden in gemeinsamer Absprache der Betreuer eingesetzt, um die Adventslichter-Wünsche insgesamt zu erfüllen. In der Vergangenheit ist es dabei immer gelungen, in allen geschilderten Fällen zu helfen. Seit 2003 konnte so schon vielen hundert Menschen in Dorsten eine Weihnachts-, und manchmal eine Lebensfreude bereitet werden.