Dortmund. .
Samy Sorge alias Samy Deluxe, ist ein mehrfach ausgezeichneter deutscher Hip-Hopper und Rapper aus Hamburg. Im Rahmen des Zeus-Projektes hatten wir die Chance, ihm ein paar Fragen zum von ihm initiierten Verein Crossover zu stellen.
Samy, was ist Crossover?
Crossover ist ein Verein, den ich vor ungefähr dreieinhalb Jahren mit Julia von Dohnanyi und Marvin Willoughby gegründet habe. Wir haben zuerst angefangen, Jugendarbeit an Hamburger Schulen zu machen. Wir versuchten immer zwei verschiedene Schulen zusammenzubringen, also nicht nur geografisch gesehen, sondern auch wirklich verschiedene Schulformen mit unterschiedlichem Klientel. Mittlerweile machen wir auch überregional Workshops, Projekte und so.
Sind Sie mit dem Verein nach Dortmund noch woanders?
Ja, das ist jetzt einer von fünf Projektblöcken. Das sind immer drei Tage in einer Stadt, da war Dortmund dieses Jahr quasi der erste, und nächstes Jahr gibt es dann noch vier weitere Blöcke in anderen Städten, wo wir dann auch drei Tage am Stück sind.
Wir haben gelesen, dass Marvin nicht mehr mitarbeitet. Warum ist das so?
Er hat in Hamburg einen eigenen Verein. Wir arbeiten teilweise auch noch zusammen, aber er hat sich mehr auf den Basketballpart spezialisiert. Er macht im Grunde das gleiche wie wir, bezieht sich aber fast nur auf den Basketball.
Sollten sich auch andere Promis sozial engagieren?
Man darf nie von irgendwelchen Leuten fordern, was sie selber nicht sind. Eigentlich reden ja viele gern über die Gesellschaft, und dann denke ich, wenn man die Möglichkeit hat, auf die Gesellschaft einzugehen, sollte man das auch nutzen; vor allem wenn man so in der Öffentlichkeit steht. Aber ich bin jetzt auch nicht jemand, der irgendeinen Promi als schlecht bezeichnen würde, nur weil er sich nicht schon irgendwo sozial engagiert hat. Alles, was man ehrlich macht, führt auch zu was. Und ich finde, es gibt zu viele Promis, die auf irgendwelchen Plakaten für etwas stehen, mit dem sie gar nichts zu tun haben; das ist ja dann auch albern.
Wie stehen Sie zu Jugendkriminalität?
Ich verstehe oft auch viele Gründe, warum Jugendliche kriminell werden, trotzdem bin ich immer froh, wenn sie dann irgendwie eine Alternative finden. Ich hab ja auch viele Kollegen gehabt, die regelmäßig klauen gegangen sind oder nur Scheiße gebaut haben. Zum Glück hab ich halt für mich den Hip-Hop entdeckt, sodass ich irgendwas für mich zu tun hatte und wusste, ich bin cool, ohne dass ich den anderen durch irgendeine illegale Tat beweisen musste, dass ich cool bin. Das ist heute in solchen Gruppenzwang-Gesellschaften oft sehr schwer.
Daniel Henning, Gerrit Baumeister, Klasse 8c, Goethe-Gymnasium Dortmund