Neuenrade. .

Das Verfahren gegen den mutmaßlichen Mörder Michael P. aus Neuenrade scheint sich dem Ende zuzuneigen. Eine Woche vor Weihnachten will das Hagener Schwurgericht das Urteil gegen den 48-Jährigen verkünden. Dem geständigen Angeklagten drohen Jahrzehnte hinter Gittern.

Als sein Verfahren am Freitag in Hagen fortgesetzt wurde, wirkte Michael P. angeschlagen. Er sah kaum auf, blickte vielmehr auf die Tischplatte vor sich. Sein Gesichtsausdruck ließ sich kaum deuten. Vielleicht die Resignation eines Menschen, dem bewusst sein dürfte, dass ein Leben in Freiheit Jahrzehnte entfernt sein könnte.

Professor Pedro Faustmann wurde vom Gericht beauftragt, ein psychiatrisches Gutachten über den Mann zu erstellen, der zwei Menschenleben auf dem Gewissen haben soll. Der 1999 die Altenaer Rentnerin Hildegard S. und 2006 den Kölner Pizzeria-Betreiber Umberto S. mit Schüssen förmlich hingerichtet haben soll.

Psychiatrisches Gutachten

Faustmann wird den 48-jährigen Neuenrader auf seine Schuldfähigkeit hin untersuchen, soll in seinem Gutachten letztlich auch Stellung zur Frage nehmen, ob der Angeklagte die Voraussetzungen für eine Unterbringung in der Psychiatrie, im Entzug oder aber in der Sicherungsverwahrung erfüllt.

Im Falle einer Verurteilung dürfte es tatsächlich lange dauern, bis Michael P. die Gelegenheit bekommen könnte, in Freiheit zu leben. Zwischen dem Mord in Altena und dem in Köln hat er zwei Banküberfälle begangen, für die er aber bereits hinter Gittern saß.

Urteil fällt am 17. Dezember

Dem Angeklagten drohen weit über 20 Jahre Haft. Auch stehen die Schwere der Schuld und die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung im Raum. Stellt das Gericht die besondere Schwere der Schuld eines Verurteilten fest, ist nach dem Strafgesetzbuch eine Aussetzung der lebenslangen Haft erschwert. Eine Sicherungsverwahrung steht als Maßregel neben der Strafe.

Das Verfahren wird am 10. Dezember fortgesetzt – vermutlich mit dem Gutachten und mit der Erörterung der Vorstrafen des Neuenraders. Noch in diesem Jahr, am 17. Dezember, ist die Urteilsverkündung geplant.