Unna. .
Es müsse nicht immer gleich der Amoklauf sein, bei dem die Arbeit der Notfallteams an Unnas weiterführenden Schulen gefragt sei, sagt Gabi Müller-Vorholt, Direktorin des Ernst-Barlach-Gymnasiums. „Es gibt genug andere Unglücke, bei denen die speziell geschulten Kollegen gefordert sein könnten.“
Vor allem nach dem Amoklauf in Winnenden (Baden- Württemberg) im März vergangenen Jahres sind auch die Lehrer in NRW für dieses Thema sensibilisiert worden. Vom Land wurde ein so genannter Notfall-Ordner mit Verhaltensmaßnahmen an die Schulen geschickt, Lehrer nahmen an Fortbildungen teil, Mitarbeiter des Kommissariats Vorbeugung der Unnaer Polizei besuchten die Schulen.
„Bei uns sind es drei Kollegen, die dieses Notfallteam bilden. Dazu gehört auch unsere Schulpfarrerin“, sagt Gabi Müller-Vorholt. Sie sollen bei ganz schlimmen Ereignissen, wie zum Beispiel einem Amoklauf, auch eine Panik unter den Schülern verhindern und sie natürlich in Sicherheit bringen.
Am Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) besteht die Notfallmannschaft sogar aus zehn Leuten. „Die treffen sich regelmäßig beim Schulleiter“, sagt Reinhard Menges, stellvertretender GSG-Direktor. Das Team soll den Notfallordner des Landes weiterentwickeln und an die speziellen Gegebenheiten der Schule anpassen. „Beispielsweise wird in dem Gremium besprochen und vereinbart, welche Durchsagen bei welchem Notfall erfolgen“, sagt Menges.
Das siebenköpfige Leitungsgremium der Peter-Weiss-Gesamtschule ist auch die Notfallmannschaft, sagt Schulleiter Rainer Schollas. „Wir haben beispielsweise sichergestellt, dass immer einer der Angehörigen über Handy erreichbar ist“, sagt Schollas.
Einen traurigen Einsatz hatten Lehrer am Pestalozzi-Gymnasium (PGU) vor vier Jahren. „Damals ist ein Schüler außerhalb der Schule bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen“, sagt PGU-Chef Helmut Schorlemmer. Man habe spontan ein Notfallteam zusammengestellt. Die aktuell geschulte Mannschaft umfasse fünf Kollegen, so Schorlemmer.