Unna. .
Der Automobilclub ADAC stärkt Unnas erstem Polizeihauptkommissar Rudolf Fröhlich den Rücken. „Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Polizei, darauf zu achten, dass Unfälle erst gar nicht passieren. Es ist richtig, einen gewissen Druck auf die Beamten aufzubauen, verstärkt Autofahrer zu kontrollieren“, sagt ADAC-Sprecher Dr. Peter Meintz.
Fröhlich, seines Zeichens Leiter der Polizeihauptwache Unna, forderte von seinen Beamten eine Knöllchen-Quote. In einem internen Gesprächsprotokoll ist von täglich einem Knöllchen die Rede, das jeder diensthabende Beamte der Unnaer Kreispolizeibehörde schreiben soll. Diese Zahl wurde nach einer Dienstgruppenleiterbesprechung aber relativiert, dafür soll jetzt „jedwede freie Kapazität für die Steigerung“ von Strafgeldern (Handy am Steuer, Geschwindigkeitsübertretung etc.) genutzt werden. Diesbezüglich „inaktive“ Mitarbeiter seien zu identifizieren. Eine Stellungnahme zu dem Protokoll gibt es von Fröhlich nicht.
Dr. Meintz ist da offener: Für viele Delikte, wie etwa bei Rot über eine Ampel zu fahren, gebe es überhaupt keinen „Überwachungsdruck“ mehr. Er habe schon beobachtet, wie ein Autofahrer mit dem Handy am Ohr neben einem Streifenwagen vorbeigefahren ist. „Die Beamten haben genau gesehen, dass telefoniert wurde“, schildert Dr. Meintz einen Fall, der sich allerdings nicht in Unna zugetragen habe. „Überwachung tut Not“, betont Dr. Meintz. Zumal es ein Leichtes sei, jeden Tag mindestens ein Vergehen nachzuweisen. „Dafür muss man sich nicht einmal anstrengen.“
Werner Dominke, Vize- Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, sorgt sich indessen um die Stimmung in der Kreispolizeibehörde Unna. „Wenn solche Information an Dritte weitergeleitet werden, stimmt in der Behörde etwas nicht.“ Dominke sieht den Behördenleiter Adalbert Groß in der Pflicht. „Der muss die Lage jetzt endlich klären.“