Plettenberg. .
„Gewalt ist nicht privat und darf kein Tabu-Thema bleiben. Jede Frau, jeder Mann und jedes Kind hat ein Recht auf ein gewaltfreies Leben.“ Mit dieser Aussage meldet sich Plettenbergs Gleichstellungsbeauftragte Christiane Wilk zum heutigen Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ zu Wort.
Häusliche Gewalt sei auch in Plettenberg ein Problem und komme in allen sozialen Schichten vor, so Wilk. „In erster Linie sind Frauen und Kinder die Leidtragenden bei häuslicher Gewalt.“
Frauen und Kinder
die Leidtragenden
Um Betroffenen von häuslicher Gewalt optimale Hilfe zukommen zu lassen, wurde auf Anregung des Opferschutzes der Polizei, der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonisches Werks und der Stadt Plettenberg (Jugendamt und Gleichstellungsbeauftragte) ein neues Gremium ins Leben gerufen: die Gesprächs-runde gegen häusliche Gewalt in Plettenberg.
Ergänzend zu den seit Jahren bestehenden „Runden Tischen gegen häusliche Gewalt im Märkischen Kreis“ habe sich die Gesprächsrunde vor Ort folgende Ziele gesetzt: 1. Sensibilisierung für das Thema häusliche Gewalt, 2. Kennenlernen und Vernetzung der beteiligten Institutionen in Plettenberg, 3. Bündelung vorhandener Fachkompetenzen, 4. Entwicklung gemeinsamer Projekte und Maßnahmen zur Vorbeugung.
Die Gesprächsrunde, in der neben den genannten Stellen auch Rechtsanwältinnen für Familienrecht, Kinderärzte, der Weiße Ring, das Amtsgericht, das Märkische Kinderschutz-Zentrum (Lüdenscheid), die Frauenberatungsstelle MK, Sucht- und Drogenberatung, Schwangerenkonfliktberatung und Erziehungsberatungsstelle vertreten sind, hat in diesem Jahr bereits zweimal nichtöffentlich getagt.
Ab nächstem Frühjahr werde die konstruktive Zusammenarbeit fortgesetzt, so Wilk. Geplant seien auch öffentlichkeitswirksame Aktionen.
Der Internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“, der jährlich am 25. November begangen wird, geht zurück auf die Schwestern Mirabal, die politischen Widerstand gegen die Diktatur in der Dominikanischen Republik leisteten und vom militärischen Geheimdienst des Landes nach monatelanger Folter am 25. November 1960 ermordet wurden.
Auf Handlungsdefizite
aufmerksam machen
Seither wird der Tag genutzt, um das Ausmaß und die Formen der Gewalt gegen Frauen zu skandalisieren und um auf Erreichtes, aber auch die Handlungsdefizite aufmerksam zu machen.
Gewalt gegen Frauen gilt weltweit als eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen. Beispielsweise werden weltweit weibliche Embryonen gezielt abgetrieben, Frauen und Mädchen sind Opfer von Zwangsprostitution, Zwangsheirat und Genitalverstümmelungen, sie werden vergewaltigt und missbraucht und sind häufig Opfer häuslicher Gewalt – auch hinter Plettenberger Haustüren.