Dortmund..
In Deutschland sind etwa 120.000 Mädchen zwischen elf und achtzehn Jahren magersüchtig. Sie verlieren in nur sechs Monaten bis zu 20 Prozent ihres ursprünglichen Körpergewichts und wiegen nach einem Jahr meist nur noch 20 bis 30 Kilogramm.
Insgesamt 90 Prozent aller magersüchtigen Menschen in Deutschland sind weiblich. Ursachen von Magersucht können Medien sein, die in die Köpfe der Jugendlichen einbrennen, dass, wenn man Zufriedenheit und Erfolg haben will, schön sein muss. Und wer schön sein will, muss schlank sein.
Aber es gibt häufig auch familiäre Gründe. Wenn Jugendliche ständig unter Kontrolle sind, keine Möglichkeiten haben sich zurückzuziehen, nie selbstständig handeln dürfen oder unter Leistungsdruck der Eltern arbeiten, ohne Erfolge zu erzielen, gibt ihnen die Krankheit oftmals das Gefühl, wenigstens über ihren eigenen Körper die Kontrolle haben zu können.
Was tun gegen Magersucht? Neben den chirurgischen Eingriffen wie Fettabsaugen und Dünndarm-Verkürzung gibt es noch die Möglichkeit, eine Verhaltenstherapie zu machen. Dabei wird die Ursache der Krankheit analysiert, in einer bis zu drei Jahre andauernden Therapie wird nach einer Lösung für die Suchterkrankung gesucht. Ziel einer solchen Therapie ist es zu lernen, seinen Körper wieder zu akzeptieren und natürlich wieder ein paar Pfunde zuzunehmen – allein ist die Therapie allerdings kaum zu bewältigen.
Wenn man sich nicht traut, diese Therapie zu starten, sollte man sich an eine Beratungsstelle für suchterkrankte Menschen wenden, um sich dort beraten zu lassen.
Julia Frankemöller, Klasse 8e, Immanuel-Kant-Gymnasium Dortmund