Lüdenscheid. .
„Rucksack in der Grundschule“ heißt ein erfolgreiches Projekt unter der Regie der Volkshochschule an drei Lüdenscheider Grundschulen. Allerdings dreht es sich dabei nicht um Wandertage, sondern um einen neuen Weg, Sprachprobleme bei Kinder mit Migrationshintergrund zu lösen.
Zunächst hat die Volkshochschule eine Stadtteilmutter in den Bereichen rund um Knapper, Tinsberger und – ganz aktuell – Westschule gesucht. Sie hat selber einen Migrationshintergrund, beherrscht aber ihre Muttersprache und die deutsche Sprache gut und hat selber ein Kind an der Schule. Sie arbeitet auf Honorarbasis und nimmt an einer Qualifikationsmaßnahme der VHS teil.
Nach der Schulung leitet sie regelmäßige Müttertreffen an den Schulen, tauscht sich mit den Lehrkräften aus und ist damit Bindeglied zwischen Schule und Eltern.
Die Mütter bekommen von der VHS Materialien in die Hand, die sie mit den Kindern erarbeiten können. Dabei geht es um ganz normale Dinge wie Tiere auf dem Bauernhof oder ein Besuch bei der Feuerwehr. Die Unterlagen sind zweisprachig, denn hier liegt eines der großen Probleme. Susanne Diebel, zuständige Fachfrau bei der VHS: „Die Kinder können oft beide Sprachen – ihre eigentliche Muttersprache und Deutsch – nicht richtig. Da entsteht dann manchmal eine komische Mischung.“ Die Mütter haben mit den Materialien die Möglichkeit, mit den Kindern die Muttersprache und gleichzeitig Deutsch zu erlernen.
Außerdem gibt es für jeden Tag eine kleine Aktivität, zum Beispiel Spiel- und Bastelideen. Die Mütter – Väter sind natürlich auch eingeladen – planen auch gemeinsame Exkursionen zum Beispiel in das Museum oder die Bücherei.
Westschule in diesem Jahr neu dabei
Das Projekt läuft seit Oktober 2009 in den ersten und zweiten Schuljahren der Knapper- und Tinsberger Schule und geht in der kommenden Woche in der Westschule in die aktive Phase. Bislang gibt es Gruppen aus dem türkisch-arabischen Sprachraum.
Ein weiterer Vorteil des Projektes, so Susanne Diebel, sei die aktive Einbeziehung des Elternhauses und ein regelmäßiger Austausch der Eltern und Lehrer. „Da können auch Erziehungsthemen angesprochen werden.“