Neuenrade. .

Seit Anfang November liegt der Schulentwicklungsplan der Stadt Neuenrade für den Planungszeitraum von 2011 bis 2016 vor, darin enthalten auch ein Gutachten zur geplanten Gemeinschaftsschule Neuenrade (GSN), erstellt vom Schulexperten Dr. Ernst Rösner.

Der kommt am Ende zu dem Fazit: „Wenn Neuenrade erwartungsgemäß stark daran interessiert ist, sein allgemein bildendes Schulwesen nicht auf eine Grundschule zu reduzieren, sondern den Eltern weiterführende Bildung wohnungsnah zur Verfügung zu stellen, ist die Errichtung einer Gemeinschaftsschule nahezu alternativlos!“

Neue Möglichkeit nach
Regierungswechsel

Schulausschuss und Rat der Stadt Neuenrade werden sich in den nächsten Tagen mit diesem Schulentwicklungsplan beschäftigen, sind sich aber eigentlich schon im Vorfeld darüber einig, dass es in der momentanen Situation eigentlich nur diesen einen Weg über die Gemeinschaftsschule gibt, den Schulstandort Neuenrade zu sichern. Eine Möglichkeit übrigens, die sich erst durch den Regierungswechsel vor den Sommerferien in Düsseldorf ergeben hat.

Das, was die Experten eigentlich für ganz Deutschland festgestellt haben, trifft besonders auch auf die Hönnestadt zu: Die Zeit der Hauptschulen ist abgelaufen. Dr. Rösner geht bekanntlich noch einen Schritt weiter, auch die Realschulen sind für ihn mittelfristig ein Auslaufmodell.

Die Statistiken, die dem Schulentwicklungsplan beiliegen, belegen das für den Bereich Hauptschule Neuenrade deutlich. Seit Jahren sind die Anmeldezahlen der Gertrudenschule (früher HS Niederheide) rückläufig. Im jüngsten Jahrgang gibt es sogar nur noch eine 5. Klasse, obwohl nach dem NRW-Schulgesetz Hauptschulen mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang haben müssen; es gibt Ausnahmeregeln.

Was für die Gemeinschaftsschule für die Zukunft optimistisch stimmt, das sind die zu erwartenden Zahlen der Schulabgänger aus der Grundschule, im Zusammenhang mit der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung. Auch in Neuenrade wird mit einem Bevölkerungsrückgang gerechnet, allerdings belegen die bekannten Geburtszahlen, dass die Grundschule mindestens bis zum Jahrgang 2015/16 vierzügig bleiben wird, also mit knapp über 100 Schülern pro Jahrgang.

Für den Einstieg in den ersten Jahrgang der Gemeinschaftsschule werden 72 Anmeldungen – für einen dreizügigen Schulbetrieb – benötigt, aktuell sind 130 Mädchen und Jungen im betroffenen 4. Jahrgang der Grundschule.