Dorsten/Schermbeck. .
Zwar riskierte Dorsten am Wochenende nach anhaltendem Regen sozusagen eine „dicke Lippe“. Kritisch entwickelte sich die Lage bis zum Sonntag Abend allerdings nicht.
Der Pegel war am Samstag und frühen Sonntag zunächst rasch über acht Meter geklettert. Der Lippeverband reagierte mit verstärkten Deich-Kontrollen, nachdem bei 8,20 Metern Hochwassermarke 2 erreicht war.
Bis zum Abend stieg das Lippewasser zwar weiter an, allerdings langsamer auf zuletzt 8,52 Meter. Die Feuerwehr rechnete nach den Wettervorhersagen am Abend nicht damit, dass in Dorsten ein kritischer Wert (über zehn Meter) erreicht wird; die Helfer hatten auch nur wenige Wassereinsätze.
Kritischer war die Lage in Schermbeck. Dort liefen Gräben über und verstopften Gullys. Die Wehr musste über 30 Einsätze absolvieren.
Reichlich Arbeit bescherte der Dauerregen der Schermbecker Feuerwehr am Wochenende. In der Nacht zum Samstag war die Wehr ab 4.45 Uhr bis zum späten Nachmittag pausenlos im Einsatz. Zu 31 Einsatzstellen im gesamten Gemeindegebiet wurden die Helfer gerufen.
Besonders langwierig gestaltete sich der Einsatz am Kapellenweg/Prozessionsweg, stellt Wehrsprecher Martin Schulze fest. „Dort war der Wassergraben entlang des Prozessionswegs zwischen Marellenkämpe und Kardinal-von-Galen-Straße wegen eines durch Laub und Geäst verstopften Rohres übergelaufen.“ Die Wassermassen liefen in Keller und Garagen zahlreicher Anwohner und fluteten diese bis zu 1,5 Meter Höhe.
Mit zwei Kreiselpumpen musste das Wasser aus dem Graben abgesaugt werden, bevor die Keller und Garagen zu leeren waren.
Auch anderswo ging es meist um übergelaufene Gräben, über die Ufer getretene Bäche und verstopfte Gullys, Wasser in Kellern und Garagen sowie überflutete Straßenunterführungen.
An der Kastanienstraße wurde das vollgelaufene Regenrückhaltebecken zum Problem: Der Niederschlag drohte zurück in die Häuser zu laufen. Die Feuerwehr saugte auch hier ab und sorgte für einen Rückgang des Wasserspiegels im Becken. Alle drei Löschzüge waren mit 45 Kräften im Einsatz.
Die Feuerwehr bittet alle Schermbecker, bei Dauerregen das Laub vom eigenen Grundstück und Gehweg nicht auf die Straße zu fegen. „Die überlasteten Gullys werden dadurch noch eher verstopft.“ Das Risiko von weiteren Überschwemmungen steigt. Der hohe Lippepegel wird regelmäßig kontrolliert.