Halver. .

Es ist immer was los bei Familie Mettig. Jan (11), Pia (10), Nico (7), Annika (2), Saskia (1) und Christopher Marcel (4 Monate) halten Mutter Katja und Vater Christopher ganz schön auf Trab.

Zur Familie gehört auch noch der 17-jährige Erik, der aber schon in Bayern bei seiner Freundin wohnt und dort seine Schule abschließt.

„Sieben Kinder zu haben, das ist ein nicht so häufiges Ereignis“, zeigt sich auch Bürgermeister Dr. Bernd Eicker beeindruckt. Aus diesem Grund überreichte er der Familie gestern einen großen Obstkorb und die Glückwünsche der Stadt Halver. „Wir brauchen viele Menschen hier in Halver“, sagte er. „Nachwuchs ist sehr wichtig.“

Hauptgrund für die Einladung ins Rathaus war aber, dass Bundespräsident Christian Wulff die Ehrenpatenschaft für Christopher Marcel übernommen hat. „Diese Anerkennung bedeutet uns sehr viel“, sagt Christopher Mettig. Verbunden mit einer Urkunde und einem Foto des Bundespräsidenten war auch ein Scheck über 500 Euro.

Geld, das die Familie besonders gut gebrauchen kann, denn im Januar dieses Jahres brannte ihre bisherige Wohnung in Meinerzhagen aus. „Das war eine sehr harte Zeit“, erinnert sich Katja Mettig. Zum Glück kam die komplette Familie bei den Großeltern unter. „Das bedeutete, sechs Wochen lang zwölf Personen auf 90 Quadratmetern unterzubringen.“ Seit Februar hat die Familie ein neues Haus in Oeckinghausen gefunden mit einem Vermieter, der keine Probleme mit einer Großfamilie hat.

Durch Stress und Aufregung lief die damals schwangere Katja Mettig sogar Gefahr, ihr Baby zu verlieren. Der große Zusammenhalt der Familie half ihr dabei, wieder gesund zu werden, und damit Christopher Marcel zu retten. „Man hält aneinander fest“, sagt Katja Mettig und schaut dabei ihre große Familie an.

Abends wird um die Wette gekniffelt

Überhaupt ist ein enges Familienleben das, was sich das Ehepaar Mettig immer gewünscht hat. „Ob Christopher Marcel mein letztes Kind bleibt, weiß ich jetzt noch nicht“, hält Katja Mettig die Zukunft offen. Als das Ehepaar sich kennenlernte, brachte sie bereits vier Kinder mit in die Beziehung. Am großen Altersunterschied haben sich beide nie gestört. „Auch wenn ich 15 Jahre jünger bin als meine Frau – wichtig ist doch, dass die Chemie stimmt“, sagte Christopher Mettig. Als Paar wünschten sie sich weitere, gemeinsame Kinder und so stieg die Zahl des Nachwuchses beständig an.

Nie sei Katja Mettig der Gedanke gekommen, dass es einfacher sei, weniger Kinder zu haben. „Klar wünsche ich mir manchmal auch eine halbe Stunde für mich allein“, meinte sie. „Aber das lässt sich halt nicht machen.“ Überfordert mit der Erziehung fühlt sie sich nicht. „Die Kinder sind meistens brav und erziehen sich auch gegenseitig. Die Kleinen schauen den Großen viel ab. Und wenn ich mal mit dem Baby beschäftigt bin, dann gehen die beiden kleinen Mädchen auch sofort zu ihren größeren Geschwistern, die sich dann um sie kümmern.“

Abends, wenn die Kleinen im Bett sind, kommen die Größeren zu ihrem Recht. Dann wird gegen Mama und Papa gekniffelt oder Mensch-Ärgere-Dich-Nicht gespielt.

An Urlaub denkt die Familie gar nicht erst. „Das ist uns aber auch nicht wichtig. Hauptsache, wir sind zusammen. Die Kinder wollen gerne in einen Schwimmverein, da gibt es aber Wartezeiten bei der Anmeldung.“ Sorgen, wie sie Hobbys der Kinder logistisch vereinbaren kann, macht sich Katja Mettig nicht. „Das krieg ich alles hin“, ist sie sicher. „Ich bin sowieso schon wie ein Taxi-Dienst unterwegs“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Nach dem für die ganze Familie aufregenden Termin im Rathaus fuhren sie getrennt nach Hause. Vater Christopher und die großen Jungs mit dem Bus, Mama Katja mit den Kleinen im Auto. „Wir passen halt nicht alle in den Passat“, erklärt Christopher Mettig die ungewöhnliche Aufteilung. „Und ein Familienbus, mit dem wir alle fahren könnten, ist einfach zu teuer.“ Die Schwierigkeit, als komplette Familie irgendwo hinfahren zu können, ist dann auch das einzige, was Katja Mettig stört. „Die Sache mit dem Auto nervt schon. Man muss sehr gut organisieren oder öfter auch mal Freunde bitten, die zweite Fahrt zu übernehmen.“