Bergkamen. .
Drei Kindergärten der AWO bleiben heute komplett geschlossen. Der Grund: Die Angestellten der AWO streiken.
Betroffen sind die Einrichtungen „Sonnenblume“ in Rünthe, „Funkelstein“ in Oberaden und „Traumland“ in Rünthe. „Die Eltern wurden von uns rechtzeitig informiert, damit sie ihre Kinder anderweitig unterbringen können“, sagte Annette Stirnberg, Betriebsrätin bei der AWO.
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Eltern mit einem Elternbrief nicht nur über den Streik selbst informiert, sondern auch über die Gründe. „Und wir müssen mal klarstellen: Es geht zwar ums Geld, aber nicht nur ums Geld,“ erläutert Jan von Hagen, Verdi-Gewerkschaftssekretär im Unterbezirk Unna. Grund für den Streik seien auch die Arbeitszeiten und die Arbeitsbedingungen. „Erzieher und Pfleger haben oft schon mit Mitte 50 kaputte Knie und Rückenbeschwerden. Da muss sich deutlich etwas ändern.“
„Unsere Bescheidenheit ist vorbei. Wir wollen mehr Geld und mehr Anerkennung für unsere gute Arbeit“, heißt es in dem Flugblatt, in dem zum Warnstreik aufgerufen wird.
Während in anderen Bereichen Deutschlands vor allem Pflegeheime vom Streik betroffen waren, sind im Kreis Unna und in Teilen von Hamm heute vorwiegend die Erzieherinnen und Erzieher aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Etwas weniger als hundert AWO-Beschäftigte werden heute Morgen von Bergkamen (Abfahrt Volkshochschule) nach Recklinghausen fahren, um dort ihre Forderungen zu unterbreiten: 4,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 70 Euro mehr (Jan von Hofen: „Das verdienen die Erzieher in städtischen Einrichtungen auch“), gute Altersteilzeitregelung, Überstundenzuschläge für Teilzeitbeschäftigte, gleicher Lohn bei Leiharbeit und und und.. „Die Arbeitgeber haben sich bisher überhaupt nicht bewegt“, kritisiert von Hofen.