Dorsten. .

Atlantis und im Wulfener Freizeitbad kommt die Stadt teurer zu stehen als kalkuliert. Für das vergangene Jahr wird eine Nachzahlung von 25 000 Euro (auf 1,33 Mio €) fällig, für 2010 muss die Stadt 400 000 Euro nachschießen, um Verluste in Höhe von 1,73 Euro auszugleichen.

Für 2011 soll der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch (16 Uhr, Rathaus) die Zusage für einen Verlustausgleich im Umfang von 1,55 Mio € geben.

Das Atlantis-Bad erlebt in diesem Jahr einen erheblichen Einbruch bei den Besucherzahlen. Sie sanken nicht, wie kalkuliert, von 390 000 auf 370 000 Gäste, sondern werden voraussichtlich nur 320 000 betragen. Durchschnittlich sorgt jeder Besucher für einen Umsatz von gut acht Euro. Der Zuspruch sei durch „viele ungünstige Faktoren negativ beeinflusst worden“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss. Genannt wird die Konkurrenz durch das neue Bad am Centro Oberhausen. Mit einer weiteren Abwärtsbewegung im kommenden Jahr rechnet die Bädergesellschaft derzeit nicht: „Die Zahl wird sich auf dem (niedrigen) Stand des Jahres 2010 bewegen.“

Im Auftrag des Verwaltungsrates hatte Ratsherr Werner Schroer (CDU) den Bäderbetrieb unter die Lupe genommen. Schröer, langjähriger Unternehmensprüfer im Dienste des Finanzamtes, waren vor allem die schlechten Ergebnisse der Atlantis-Gastronomie aufgefallen. „Intensive Gespräche mit der Geschäftsleitung haben zu einer Reduzierung des Personals ohne betriebsbedingte Kündigungen geführt“, sagt Bürgermeister Lütkenhorst. Es gelte die Vorgabe, in diesem Bereich keine weiteren Verluste einzufahren. Ansonsten werde sich der Verwaltungsrat mit einer Privatisierung beschäftigen. Auch im Saunabereich, der ebenfalls defizitär ist, sei eine Verbesserung des Ergebnisses notwendig.

Erheblich bleibt weiterhin der Zuschussbedarf für das Wulfener Bad, der bei der jährlich rund 230 000 Euro liegt. „Wir erwarten eine deutliche Senkung“, so der Bürgermeister über das Gespräch mit dem Vorstand des Trägervereins. Er nennt die Summe von 80 000 Euro. Mitglieder von Schwimmvereine, die durch ihren Beitritt zum Trägerverein das Freizeitbad kostenlos nutzen, sollen in Zukunft stärker zur Kasse gebeten werden. Lütkenhorst: „Wenn jemand fürs Schwimmen 1,50 Euro zahlt, ist das sicherlich nicht unsozial.“

Bisher, auch darauf verweist der Bürgermeister, habe der Trägerverein keine Erträge an die Stadt abgeführt: „Es wird auch eine Frage der Kommunalaufsicht sein, wie lange wir das noch so machen dürfen.“