Methler. .

Wenn zentnerschweres Körpergewicht jede Bewegung unmöglich macht, das Gehen und Aufstehen zur ständigen Qual wird, kann der Austausch mit Gleichgesinnten ein erster Weg aus dem fremdbestimmten Leben sein. Udo Limburg will jetzt eine Selbsthilfegruppe für Frauen und Männer mit Adipositas gründen.

Er weiß, wie es ist, wenn rein gar nichts mehr geht und der Alltag allein in den vier Wänden auf die Stimmung drückt. Fünf Zentner brachte Udo Limburg vor rund einem Jahr noch auf die Waage. Laufen konnte er zu diesem Zeitpunkt fast gar nicht mehr, geschweige denn Treppen steigen. Als dann noch eines Tages Feuerwehr, Polizei und ein spezieller Krankenwagen anrücken mussten, weil er den Sessel nicht mehr allein verlassen konnte, fasste der 55-Jährige einen Entschluss: „Ich wollte abnehmen, und zwar so, dass ich wieder Spaß am Leben haben kann“, erklärt Udo Limburg.

Falsches Essverhalten habe bei ihm zu den vielen Kilos geführt, irgendwann hätte er sein Gewicht nicht mehr kontrollieren können und alles sei aus den Fugen geraten. „Meine Stelle habe ich auch aufgeben müssen“, erzählt er. Türen und Fenster habe er montiert, aber ohne Aufzug konnte er diese Arbeit irgendwann nicht mehr ausführen. „Wenn ich mich angestrengt habe, bekam ich nur noch schlecht Luft, die Knochen taten mir weh!“ Udo Limburg machte Nägel mit Köpfen, ließ sich einen Magenballon einsetzen und verlor innerhalb von zwölf Monaten 80 Kilo.

Jetzt steht eine weitere Operation bevor, dann erhält er im Rahmen der Adipositas-Chirurgie einen Schlauchmagen gegen das Übergewicht. Diäten allein helfen nicht mehr, aber auch die Chirurgie diene lediglich der Unterstützung im Kampf gegen die Kilos: „Ernährungsberatung und Bewegung gehören dazu“, betont Limburg. All das und ein ständiger Erfahrungsaustausch sollen Thema der neuen Selbsthilfegruppe sein, entsprechende Erfahrung sammelte der Kamener schon in einer ähnlichen Gruppe in Hamm. Treffpunkt ist am 8. November um 19 Uhr der Vortragssaal im Sportcentrum.