Und wieder bereitet sich die Stadt Unna darauf vor, gegen den großen Nachbarn im Westen gerichtlich zu Felde zu ziehen. Der mächtige SPD-Fraktionsvorsitzende Ernst Prüsse will die Bevölkerung über die weitere Zukunft des Flughafens abstimmen lassen. Was auf den ersten Blick als Stärkung der Basisdemokratie daherkommt, ist nichts anderes, als den Leuten Sand in die Augen zu streuen. Unnas Bürgermeister Werner Kolter nennt Prüsse deshalb auch einen „Sandmann“.
Die Leidtragenden einer Verlängerung der Startbahn und einer Ausweitung der Betriebszeiten leben in Massen und auch in der Unnaer Stadtmitte. Nur: Sie dürfen natürlich nicht bei einem Dortmunder Bürgerentscheid mitbestimmen. Sie wären außen vor. Mal wieder würde über sie hinweg entschieden, was sie an Lärm über ihren Köpfen zu erdulden hätten. In den vergangenen 30 Jahren waren sie Opfer einer arroganten Flughafenpolitik in Dortmund. Was als Graspiste und Flugplatz begann, ist heute ein ausgewachsener Flughafen. Nach jedem Ausbauschritt ist den Unnaern versprochen worden, nun sei es genug.
Es wird Zeit, dass der Dortmunder Großmannssucht die Grenzen aufgezeigt werden. Und wenn sich die Stadt dafür bis in die letzte Instanz durchklagt.