Kamen.

Am 20. Oktober ist Tag des Schornsteinfegers. Mit diesem Aktionstag will der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks nicht nur die Vielseitigkeit dieses Berufes zeigen, sondern auch über aktuelle Verbraucherthemen informieren.

„Mit dem traditionellen Handwerkszeug von Leiter und Kehrbesen allein ist es schon lange nicht mehr getan“, erzählt der Kamener Uwe Schwirkmann, Sprecher der Kreisvereinigung der Schornsteinfeger und einer von 33 Bezirks-Schornsteinfegermeistern im Kreis Unna. „Der Schornsteinfeger ist heute ein Dienstleister mit Expertenwissen in den Bereichern, Umweltschutz, Brandschutz und Energieeinsparung.“

Der Wandel in diesem Handwerk hat freilich nicht nur technische Gründe.

Wandel hat nicht nur technische Gründe

Auf die heimischen Schornsteinfeger kommen wegen des durch die EU forcierten Wegfalls des Schornsteinfeger-Monopols ab 2013 einige Veränderungen hinzu. Die Abnahme neuer Heizungsanlagen oder die regelmäßige Feuerstättenbesichtigung, die zweimal innerhalb von sieben Jahren durchgeführt werden muss, bleibt in den Händen der jeweiligen Bezirks-Schornsteinfegermeister. Aber für Kehr- und Wartungsarbeiten können sich Hauseigentümer ab 2013 europaweit an jedes zugelassenen Schornsteinfegerunternehmen wenden. Der Bezirksschornsteinfeger, der dann Bezirksbevollmächtigter heißt, sammelt allerdings, wenn er er nicht auch selbst weiterhin den Kehrdienst verrichtet, „nur noch“ die von den beauftragten Firmen auszufüllenden Bescheinigung ein.

„Ob die Neuregelungen ab 2013 tatsächlich zu Veränderungen dahin gehend führen, dass Aufträge aus meinem Bezirk an jemand anderen vergeben werden, bleibt abzuwarten. das kann man heute nicht vorhersagen“, meint Schwirkmann. „Ebenso wenig ist absehbar, ob der freie Wettbewerb Auswirkung auf die Preise haben wird.“

Folgen des freien
Wettbewerbs unklar

Unabhängig vom gestiegenen bürokratischen Aufwand haben die heimischen Schornsteinfeger nach Angaben von Schwirkmann gut zu tun. Gewissermaßen sorgt ein verändertes Kundenverhalten dafür, dass Schornsteinfeger wieder mehr das tun, was ihr Name sagt, Schornsteine fegen eben. „Öfen, in denen Feststoffe wie Holz, Briketts oder Pellets verbrannt werden, erleben seit fünf Jahren eine enorme Renaissance“, sagt Schwirkmann. Gestiegene Preise für Öl und Gas hätten für eine Rückkehr zu Holz als nachwachsendem Energielieferanten gesorgt. „Allein in meinem Kehrbezirk lag die Steigerung bei der Neueinrichtung oder Wiederaufnahme vorhandener Feuerstellen gut und gerne bei 40 Prozent.“ Trotz der damit verbundenen zusätzlichen Kehrgebühren von rund 40 bis 45 Euro pro Jahr erzielten die Betreiber solcher Anlagen in strengen Wintern wie im vergangenen Jahr ansehnliche Spareffekte durch geringere Verbrauch von Gas und Öl, meint der Fachmann.