Holzwickede. .

Für einen Abend wird die Fabrikhalle Nummer sieben der Montanhydraulik GmbH in Holzwickede zum Konzertsaal umgewandelt. Die hochmodernen Hydraulikzylinder werden aus der Halle geräumt, es zieht der Celloherbst ein.

„Bis hoch unter die Decke wird der Klang getragen und noch lange nachklingen“, schwärmt Professor Alexander Hülshoff, der zur Probe schon einmal ein paar Züge auf seinem 320 Jahre alten Cello spielt. Am Donnerstag, 21. Oktober, wird er gemeinsam mit 14 seiner Studenten von der Folkwang-Schule in der Fabrikhalle auftreten. Der Cellist widmet das Konzert seinem Lieblingskomponisten Robert Schumann.

Hinter dem Celloereignis in der Fabrikhalle steckt ein hoher logistischer Aufwand. Für drei Tage wird der Betrieb in der Montagehalle stillgelegt, erzählt Bernd Günther, Technischer Leiter der Montanhydraulik. Dann werden die Bühne sowie die Sitze montiert und der Catering-Service organisiert. „Wir finden es spannend, dass in unserer Halle, in der wir sonst nur arbeiten, so ein besonderes Ereignis statt finden wird“, sagt Günther.

Spannend könnte es auch für die Konzertbesucher werden, denn nur selten bietet sich die Möglichkeit, in eine der Produktionshallen von Montanhydraulik zu schauen. Uli Bär vom Kulturkreis der Unnaer Wirtschaft möchte mit dieser außergewöhnlichen Kulisse zeigen, dass „die Kombination von Kultur und Industrie sehr gut funktioniert“, wie er sagt. Das will er unter anderem mit einem einmaligen Ambiente darstellen: Sowohl Musiker als auch Zuschauer werden sich umgeben von Hydraulikzylindern wiederfinden. Es werden nämlich nicht alle Bauteile aus der Halle geräumt, sie sollen sogar in Szene gesetzt werden. „Wir werden die Zylinder mit Scheinwerfern ausleuchten. Das Konzert soll in der Umgebung stattfinden, die für das Ruhrgebiet typisch ist, nämlich der Industrie“, so Bär.