Schwerte. .

Das Wunder von Chile: Die erfolgreiche Rettung der 33 verschütteten Bergleute verfolgten weltweit Millionen von Menschen. Mitgefiebert hat auch Rolf Fahrion, der sich dem südamerikanischen Land eng verbunden fühlt. Es war die Liebe, die den gebürtigen Argentinier in jungen Jahren nach Chile führte. Die Gefühle sind vergangen – geblieben ist die Liebe für das Land und seine Menschen.

„Als die den ersten Bergmann gerettet haben, da habe ich gedacht: Das war Gottes Segen“, freut sich Rolf Fahrion noch immer über die geglückte Bergungsaktion in der Gold- und Kupfermine San José.

Tochter lebt in Chile

Seit er erstmals von dem Grubenunglück hörte, habe er das Drama aufmerksam in den Zeitungen, im Fernsehen und im Internet verfolgt. Informationen tauschte der Heilpraktiker auch telefonisch mit seiner Tochter Elisabeth aus, die mit ihrer Familie in Santiago de Chile lebt. Sie ist zweifelfrei für den Argentinier, der seit rund 30 Jahren in Schwerte zu Hause ist, ein wichtiger Grund, warum er bis heute Kontakt nach Chile hält und regen Anteil an dem Wohl der Menschen nimmt.

Hals über Kopf, erinnert sich Rolf Fahrion bis heute noch ganz genau, sei er Anfang der 50er Jahre der „rassigen Chilenin“ namens Leliane in ihre Heimat gefolgt. „Wir waren hin und weg voneinander, es war Liebe auf den ersten Blick.“ Und als sie ihn nach drei Tagen gefragt habe, ob er nicht Argentinien verlassen und mitgehen wolle, habe er sich gedacht: „Was kann ich verlieren?“ Schließlich spreche man auch in Chile wie in seiner Heimat Spanisch.

„Vier intensive Jahre“ habe er in Santiago de Chile verbracht, als gelernter Maître Hotel – in Buenos Aires hatte er die von Eva Peron gegründete Hotelfachschule erfolgreich absolviert – in großen Hotels und einem Szene-Treffpunkt gearbeitet. Nach der Trennung von Leliane verließ er Chile, doch noch immer schwärmt er von dem Land und seinen Menschen. „Die legen großen Wert auf Familienleben und den Zusammenhalt“, erzählt er. Da er aus seiner Zeit in Chile wisse, wie hart die Menschen für wenig Geld arbeiten müssen, sei ihm das Schicksal der Bergleute so ans Herz gegangen. Das Versprechen des chilenischen Präsidenten, den geretteten Bergleuten und ihren Familien bei dem Aufbau einer neuen Existenz zu helfen, hat er vernommen. Ob der Staatsmann sein Versprechen auch hält? Rolf Fahrion ist skeptisch, doch: „Ich hoffe sehr für diese Menschen, dass sie das bekommen, was er ihnen zugesagt hat.“