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Mit Wolfgang Hohlbein, dem Altmeister fantastischer Literatur in Deutschland, gleichberechtigt in einer Anthologie zu erscheinen – der Traum eines jeden Fantasy-Autors. Für Ascan von Bargen ist er im letzten Monat wahr geworden.

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse erschien im Sieben-Verlag der Band „Die Begegnung“ (ISBN: 9783940235923), in dem Herausgeberin Alisha Bionda düstere Winterlegenden versammelte. Aus der Feder des Halveraners stammt in dem 200-Seiten-Band die Novelle „La Serenissima“.Mit 13, 14 Jahren schon schrieb Ascan von Bargen noch mit dem Füller erste Geschichten in ein schmales Vokabelheft, mit 16 veröffentlichte er bereits seine ersten Kurzgeschichten im Bastei-Verlag.

Erfolgreicher Autor von Hörspielproduktionen

Mut, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen, gab es für den begeisterten Leser und Schreiber von (Dark-) Fantasy, Horror-Romanen und Thrillern aus berufenem Munde. Bei einer Lesung im Kulturbahnhof ermunterte Wolfgang Hohlbein den damals 19-Jährigen, sich genau diesem Genre weiterhin zu widmen: „Die Verlage suchen ständig nach neuen Stoffen.“

So erschien bislang unter Ascan von Bargens Namen „Die Legenden des Abendsterns“, ein historischer Roman mit fantastischen Elementen, der zur Zeit des großen Feuers von London im Jahre 1666 spielt. Oder – ebenfalls als Lizenzausgabe im Weltbild-Verlag – „Lilienblut“, eine Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelte düstere Vampirgeschichte, deren verschlungene Handlungsstränge den Leser immer wieder verblüffen.

Der Hang zum Mystischen und Historischen spiegelt sich aber auch in einem ganz anderen Schaffensbereich des 34-jährigen Halveraners wider. Er arbeitet im Auftrag als Drehbuchautor für Hörspiel-Produktionen, die mit dem Siegeszug von Hörbüchern immer mehr Anhänger finden.

Standen einst Geschichten von Karl May und Edgar Wallace hoch im Kurs, lieben die Literaturfans heute mehr Hintergründiges. Wie beispielsweise die im Maritim-Verlag erscheinende Thriller-Serie „Insignium“. „Ein junger Sonderermittler in den Diensten des Vatikans rollt alte, ungelöste und mysteriöse Kriminalfälle rund um Kurie, Kardinäle und Päpste wieder auf“, umreißt Ascan von Bargen das erfolgreiche Konzept seiner Serie.

Zu dem nicht zuletzt die Stimmen von Dietmar Wunder (Synchronsprecher von 007-Darsteller Daniel Craig) und Helmut Krauss (deutsche Stimme von Marlon Brando und Samuel L. Jackson) beitragen. Oder auch die Musik mit dem Titellied „Amaranth“ der finnischen Gruppe „Nightwish“, deren schwedische Sängerin aus Halvers Partnerstadt Katrineholm stammt.

Weitere Romane
sollen folgen

Wobei dem Autor bei der phonetischen Umsetzung durchaus Mitspracherecht zukommt. Im Technik-Zeitalter via Skype-Übertragungsmöglichkeiten ist das nun wirklich weder aufwendig noch problematisch.

Daneben lässt Ascan von Bargen auch den Privatdetektiv Émile Poiret verzwickte Kriminalfälle und Morde lösen. Zwölf bis 15 Hörspiele im Jahr zu ersinnen, das bedeutet mittlerweile keine Kunst mehr für den Autor, der nach eigenem Bekenntnis schreibt, um Menschen zu unterhalten, dabei aber keine Fließbandarbeit abliefern mag. Und deshalb leitet der selbstständige Unternehmer zusätzlich die Filiale der Schülerhilfe an der Frankfurter Straße.

Die Kontakte mit jungen Leuten bilden auch ein Stück weit Inspiration, sorgen mit dafür, dass Ascan von Bargen auf der einen Seite mit Disziplin und Routine, auf der anderen mit Freude, Spaß und Leidenschaft ans Schreiben geht. Eine innere Wahrhaftigkeit, die sich auf den Leser überträgt, und für die der Autor mit zahlreichen Nominierungen für den Deutschen Phantastik Preis und den Hörspiel Award honoriert wurde. Neben Stoffen für sechs weitere Drehbücher wollen nun auch Ideen für zwei weitere Romane umgesetzt werden.