Lüdenscheid/Märkischer Kreis.
Temposünder aufgepasst: Geschwindigkeitskontrollen haben ab sofort eine neue Dimension. Gestern wurde der erste Blitzer mit Rundblick im Märkischen Kreis aufgestellt.
An der L 692 in Höhe der Autobahnauffahrt Lüdenscheid-Nord steht die Säule, die von notorischen Schnellfahrern gleich den Beinamen Marterpfahl erhielt. Kreis-Pressesprecher Hendrik Klein nennt sie Leuchtturm – und verweist damit auf die technischen Möglichkeiten des in Wiesbaden entwickelten Messgeräts.
Kein Entkommen
Tatsächlich verfügt das Poliscan-Speed-System, wie die Anlage laut Hersteller offiziell heißt, über Rundumsicht. Das Gerät kann mehr als die bekannten Starenkästen, erklärt Julia Stolle von der Firma Vitronic. Der Laser kann mehrere Fahrzeuge gleichzeitig erfassen – auf mehreren Fahrspuren und in mehreren Richtungen. So spiele es keine Rolle, ob die Fahrzeuge dicht hintereinander oder nebeneinander fahren.
Umfahren lässt sich der Messbereich nicht. Es gibt nämlich keine Kontaktschleife in der Straße. Und: Motorradfahrer können so auch von hinten – mit Nummernschild – geblitzt werden.
Effizient ist das System auch in Sachen Bedienung, so MK-Sprecher Klein. Die verschlüsselt gespeicherten Daten können per Fernabfrage ausgelesen werden. Das zeit- und personalaufwendige Auswechseln von Film und Kamera entfällt.
Die Verkehrskommission des Kreises hatte die Installation angeregt, weil der Standort als Unfallschwerpunkt ausgemacht wurde. Zahlen dazu waren gestern nicht zu erfahren. „Fahrer, die aus dem Kreisverkehr kommen, treten aufs Gas, weil sie eine lange Grade sehen“, so Klein.