Werdohl. .

Zu den 14. Werdohler Gesprächen hatte der Kulturverein Werdohl heute am Mittwochabend in die Stadtbücherei geladen. Das Thema Pflege stand im Mittelpunkt. Dazu standen Vertreter der vier Werdohler Seniorenheime Rede und Antwort.

Dorothea Musiol, Einrichtungsleiterin des Seniorenzentrums Forsthaus, Sonia Tabiadon, Pflegedienstleiterin des Seniorenheims Werdohl an der Stadtklinik, Susanne Dickert, Pflegedienstleiterin von Haus Versetal, und Anja Rittinghaus, Einrichtungsleiterin des Wichernhauses, stellten sich den Fragen von Moderator Heiner Burkhardt. Die WR hat die wichtigsten Informationen des Abends in einer Übersicht zusammengefasst:

Leitbild

Das Wichernhaus – Einrichtung des evangelischen Perthes-Werkes – arbeitet nach dem christlichen Leitbild mit diakonischem Auftrag. Haus Versetal und das Seniorenzentrum der Stadtklinik arbeiten nach dem humanistischen Leitbild, im Forsthaus wird ganzheitlich gearbeitet.

Voraussetzungen

Grundsätzlich werden in allen vier Pflegeheimen alle Pflegestufen, von 0 bis 3, aufgenommen. Dabei ist es auch möglich, dass Ehepaare, von denen nur ein Partner pflegebedürftig ist, gemeinsam in ein Pflegeheim einziehen. „Wenn ein Bett leer ist, wird derjenige aufgenommen, der zuerst anfragt“, weiß Sonia Musiol. Ein pflegebedürftiger Mensch mit Pflegestufe 3 werde jemandem mit Pflegestufe 1 nicht vorgezogen.

Krankheitsbilder

Im Wichernhaus kommen alle Krankheitsbilder vor. Ebenso gibt es alle Alltagserkrankungen im Seniorenzentrum der Stadtklinik. „In Haus Versetal gibt es pflegebedürftigen ältere Menschen, Demenz, Multiple Sklerose (MS), Aids“, erzählt Susanne Dickert. Ausnahme: Im Seniorenzentrum der Stadtklinik und im Haus Versetal können keine beatmungspflichtigen Menschen aufgenommen werden. Im Forsthaus liegt der Schwerpunkt bei psychisch veränderten Menschen (Alkohol-Kranke) und bei Bewohnern mit dem Chorea-Huntington-Syndrom (Bewegungsstörungen und psychische Symptome). In allen Einrichtungen gebe es zunehmend Bewohner mit Demenz.

Tagesablauf/Betreuung

In allen Einrichtungen erfolgt die Betreuung 365 Tage im Jahr. Es gibt zudem besondere Aktionen wie Tagesausflüge; Werdohler Vereine singen für die Bewohner.

Der Pflegedienst übernimmt die Pflege der Bewohner, der soziale Dienst und die Betreuungskräfte die Betreuung. Wichernhaus, Seniorenzentrum der Stadtklinik und Forsthaus arbeiten mit der Hans-Prinzhorn-Klinik, Haus Versetal mit Dr. Ingo Tiemann aus Lüdenscheid zusammen.

Fachkräftemangel

50 Prozent der Mitarbeiter in Seniorenheimen müssen Fachkräfte sein, so schreibt es das Gesetz vor. „Um dem Fachkräftemangel vorzubeugen ist das Haus Versetal ein Ausbildungsbetrieb“, so Dickert. Das Perthes-Werk habe, so Rittinghaus, eine eigene Schule, so dass sich die Auszubildenden in Blöcken entweder auf Schule oder Haus einstellen. „Akkordarbeit schreckt ab“, weiß Tabiadon.