Plettenberg. .
Grundsätzlich rechtfertigt Zeppelinschulleiter Klaus H. Meißner regelmäßige Notfall- und Feueralarmübungen. „Wir versuchen es hinzukriegen, dass alle Schüler lernen, mit unvorhersehbaren Situationen umzugehen und diese gefahrlos zu überstehen.“ Von Amok-Alarm halte er persönlich gar nichts: „Auf eine Amok-Lage kann ich mich nicht vorbereiten.“
Wo es bei der Notfallübung am 24. September an der Zeppelinschule schief gelaufen sei, zum Beispiel in einer 5. Klasse, habe man Fehler mit den Schülern aufgearbeitet. Schließlich wolle er mit Übungen keine Schüler verschrecken. Bei der anschließenden Diskussion im Kollegium habe die einhellige Meinung geherrscht: „Diese Übungen sind wichtig, weil sie im Notfall Leben retten können.“
Gleichwohl räumt Meißner ein, bei einer wie bislang selbst angekündigten Notfallübung durch beruhigende Worte und eine konkretere Schilderung der Situation mehr Einfluss auf die Betroffenen nehmen zu können, als dies eine emotionslose Stimme vom Band mit standardisierten Verhaltensmaßregeln im Stakkato schaffe. „Von daher sind frühere Notfallübungen variabler und besser gelaufen.“
Polizei rät von Amokalarm-Szenario ab
Richard Sekulla, beim Kriminalkommissariat Vorbeugung für den Bereich Schulen zuständig, rät dringend ab von speziellen Amokalarmübungen. Diese seien eher kontraproduktiv und lieferten am Ende dem nächsten, der eine Bluttat plane, noch neue Erkenntnisse, was er tun müsse bzw. lassen sollte. „So etwas kann man bestenfalls unter Lehrern üben, begleitet von Experten“, sagt Sekulla. Kinder und Jugendliche überfordere ein solches Szenario.
Aufgrund der Recherchen der WR haben Sekulla und Meißner bereits ein Gespräch zu diesem Thema vereinbart, an dem möglichst alle anderen Plettenberger Schulleiter sowie Verantwortliche aus der Verwaltung teilnehmen sollten.