Bergkamen. .

Auf Grimberg 3/4 in Weddinghofen legte er 1972 an, wurde dann Bergmann in dem Verbund mit der Oberadener Zeche und wechselte zur Jahrtausendwende vom letzten aktiven Bergkamener Bergwerk Haus Aden/Monopol zum Bergwerk Ost.

Dort ist Reinhard Junge seit 2002 Betriebsratsvorsitzender und sah am Donnerstag mitgenommen aus wie selten zuvor. „So habe ich mir vorher diesen Tag überhaupt nicht vorgestellt“, bekannte er gegenüber der Redaktion, obwohl er seit 2007 mit dem Beschluss des Steinkohlefinanzierungsgesetzes und der Festlegung des Schließungstermins auf den 30. September 2010 genau wusste, was auf ihn zukam.

600 weitere Kumpel werden jetzt verlegt, die verbleibende Belegschaft soll bis zum endgültigen Ende der Rückzugsarbeiten in einem Jahr auf 100 schrumpfen.

Wesentlich gefasster zeigte sich RAG-Vorstandsvorsitzender Bernd Tönjes, obwohl der Vorschlag der EU-Kommission, die Subventionen bereits 2014 auf Null zu setzen, sein Unternehmen und die noch verbliebenen Bergleute im deutschen Steinkohlenbergbau in arge Turbulenzen stürzen könnte.

Falls sich die Kanzlerin gegenüber der EU-Kommission nicht behaupten könne, dann seien betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen. Tönjes sprach in diesem Zusammenhang von einem „sozialen Kahlschlag“, falls es nicht beim im Gesetz festgesetzten Zeitrahmen bis 2018 bleiben sollte.

In genau einem Jahr ist es dann endgültig aus mit dem Bergbau im östlichen Ruhrgebiet, auch wenn die Option Donar, ein Nachfolgebergwerk jenseits der Lippe nördlich von Hamm, ziehen sollte. Aktueller Stand sei, dass das noch imaginäre Bergwerk Donar eine eigene, vom Bergwerk Ost völlig unabhängige Infrastruktur erhalten solle, betonte der RAG-Vorstandsvorsitzende.

Tönjes versprach den Hammensern am Donnerstag, dass der Bergbau in ihrer Stadt keine „verbrannte Erde“ zurücklassen werde. Die RAG werde sich aktiv darum kümmern, dass dass Gelände des Bergwerks Ost für die Schaffung neuer industrieller Arbeitsplätze wieder nutzbar gemacht werde.