Werdohl. .

Fünf Euro pro Monat soll es für Hartz-IV-Empfänger zusätzlich geben. Die Pläne der CDU/CSU- und FDP-Bundesregierung stoßen in Werdohl auf Unverständnis.

Genau 851 Menschen aus Werdohl und Neuenrade beziehen zurzeit das Arbeitslosengeld II, das nach den Vorgaben der Hartz IV-Gesetzgebung gezahlt wird. Das sind die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit. Stadtbezogene Angaben liegen nicht vor.

Geht es nach den Plänen der Bundesregierung, erhalten diese 851 Menschen demnächst 364 Monat statt bisher 359 Euro im Monat.

„Das ist zu wenig. Für die Leute ist das schockierend“, sagt dazu Herbert Scholz. Der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Werdohl-Versetal.

Sorge um
betroffene Kinder

Im Awo-Ortsverein mache man sich nicht erst seit den jüngsten Ankündigungen aus Berlin Gedanken, ob die Versorgung von Langzeit-Arbeitslosen ausreichend sei. Herbert Scholz: „Der Gesetzgeber sagt, dass man mit dem Geld auskommen muss. Ob damit allerdings ein normaler Lebenswandel möglich ist, weiß ich nicht.“

Rolf Neuhäuser (SPD), der Vorsitzende des Sozialausschusses sagt im WR-Gespräch: „Die Höhe der Anhebung hat mich gewundert.“ Er wünscht sich, die Berechnungsgrundlage genauer zu kennen. Zum Beispiel sei für ihn wichtig, wie die nur geringfügig angehobenen Sätze künftig im Verhältnis zu niedrigen Einkommen stehen. Rolf Neuhäuser weiter: „Meine größte Sorge sind die Kinder von Hartz-IV-Empfängern. Die Kosten, die dort jetzt gespart werden, kommen später als Bumerang zurück.“ Bei der Frage, ob die Pläne konkrete Auswirkungen auf die Stadt haben, sagt Neuhäuser: „Wir sind da sehr anfällig. Werdohl ist auch in den letzten Jahren bei den Einkommen stark abgerutscht.“ Über elf Prozent der 851 Hartz IV-Empfänger in Werdohl und Neuenrade sind zwischen 15 und 25 Jahre alt.

Über die Zahl der Kinder in den so genannten Hartz IV-Gemeinschaften gibt es keine öffentlichen Angaben.