Halver. .
100 T-Shirts hatte das Team des Jugendzentrums für die Teilnehmer der „Nightsports“ drucken lassen. Eine Menge, die – wie sich schon früh herausstellte – nicht reichte. „Wir sind überwältigt von dem Andrang“, freute sich Arndt Spielmann. Die Halle der Ganztagsschule und die Schwimmhalle waren von 20 bis 24 Uhr voller sportbegeisterter Jugendlicher.
Die Schwimmer genossen es nicht nur einfach, zu so ungewöhnlicher Stunde im Wasser spielen zu können, einige legten sogar das Schwimmabzeichen in Bronze ab.
Auch Randsportarten wie Schießen profitierten von der Aktion. Friedhelm Tweer war von der Resonanz, aber auch von der Disziplin der Kinder überrascht. Besonders begeisterten ihn die Schießergebnisse. „Man muss sich wundern, was die Kinder bringen“, meinte er und betonte immer wieder: „Hier lernen sie, dass Disziplin und Ehrgeiz zum Erfolg führen.“
Lauter als beim Schießen ging es in der Sporthalle zu. Hier konnten die Kinder zwischen den verschiedensten Sportarten wechseln. Der TuS Halver hatte sechs Tischtennis-Platten aufgebaut, an denen sich bis Mitternacht die Jugendlichen gegenüber standen. Auch hier stand dabei der Spaß im Vordergrund. Immer wieder fanden sich viele Kinder zum beliebten „Rundlauf“ zusammen. Georg Bischofs, der 1. Vorsitzende des Vereins und gleichzeitig Jugendtrainer, freute sich sichtlich darüber, wie viele Kinder die Tischtennis-Platten belagerten. „Sport hält Kinder davon ab, auf die schiefe Bahn zu kommen“, ist seine Überzeugung.
Ein Fußballmatch bot der TuS Grünenbaum an. „Wir brauchen hier gar nicht viel zu machen“, meinte Andreas Wolter, der die Aufsicht in diesem Teil der Halle übernahm. „Fußball ist ein Selbstläufer.“ Vereinsspieler und Spaßfußballer lieferten sich bis halb elf ein rasantes Spiel.
Vorsichtiger Kontakt zum Tchoukball
Vorsichtiger war die Kontaktaufnahme der Jugendlichen beim Tchoukball. „Die erste Stunde waren wir fast nur unter uns“, erzählte Helge Anderson. „Aber als so gegen neun Uhr die ersten mitmachten, kamen immer mehr.“ Beeindruckt hat Anderson vor allem die Tatsache, wie viele Talente er gefunden hat.
Eine Sportart, die sonst nur die Schüler der Ganztagsschule betreiben können, fand bei den „Nightsports“ besonders viele Anhänger. Rainer Gogoll, Sportlehrer der Ganztagsschule, bot ein erstes Schnuppern in den Klettersport an. „Diese Sportart hat natürlich einen hohen Aufforderungscharakter“, meinte er. „Obwohl die Kinder heute nicht mehr wie früher auf den Bäumen rumklettern, schaffen es erfreulich viele, die komplette Wand zu bezwingen.“ Zusätzlicher Effekt des sportlichen Teils: Die Kinder lernten auch, Verantwortung zu übernehmen und sich mit dem technischen Teil des Klettersports auseinanderzusetzen. Denn jeder, der klettern wollte, musste im Gegenzug auch die Sicherung eines anderen Kletterers übernehmen.
Nicht mit Skiern, aber mit einem Fahrrad nahm auch der Ski-Club Halver an der Nightsports-Aktion teil. Das auf Rollen stehende Fahrrad war mit einem Kilometermesser ausgestattet. Fünf Minuten hieß es jeweils, in die Pedale zu treten – um zum Schluss herauszufinden, wer die längste Strecke absolviert hatte.
Hauptaktion des Abends und immer umlagert waren die „Black Runners“ aus Breckerfeld. Sie stellten ihre Trendsportart, das Parkour- und Free-Running, vor. „Wir können hier natürlich nur Grundlagen vermitteln“, bedauert Brüggemann, der den Jugendlichen gerne noch viel mehr gezeigt hätte. Die „Black Runners“ wollten mit ihrer Demonstration Begeisterung an der Bewegung, am Free-Running oder Turnen wecken. Und das ist ihnen gelungen.
Ziel erreicht: Freude
am Sport geweckt
Die Freude am Sport zu wecken, Kindern alternative Freizeitmöglichkeiten zu zeigen, das war das Hauptziel der „Nightsports“. Und dieses Ziel wurde bei den beteiligten Kindern erreicht. Auch wenn einige von ihnen bereits die eine oder andere Sportart im Verein betreiben, gab es genügend Kinder, die das erste Mal erlebten, wie viel Spaß es macht, sich zu bewegen, ein Ziel zu verfolgen und es zu erreichen. Egal ob es die zehn Punkte auf dem Schießstand waren oder einfach nur der Erfolg, fünf Minuten auf dem Fahrrad durchgehalten zu haben. Jeder Jugendliche nahm für sich etwas Positives von diesem Abend mit.