Rünthe.

. Das schwarze T-Shirt klebt ihr am Rücken. Schweißperlen stehlen sich am Haaransatz entlang. Aber Dascha (16) tanzt weiter. Denn Tanzen ist ihr Leben. Und heute darf sie sogar von den ganz Großen lernen: Gebannt verfolgt sie in den bodentiefen Spiegeln jede Bewegung des Hip-Hop-Star-Coaches Kimbo. Dann tanzt Dascha die Schritte nach.

Es gebe viel zu wenig gute Hip-Hop-Angebote im Kreis Unna. Dieser Meinung war zumindest Rudi Boger. Der gebürtige Bergkamener ist mittlerweile deutschlandweit als Tänzer auf den großen Bühnen zu Hause und hat aus dem einstigen Hobby seinen Beruf gemacht. Trotzdem liegt ihm die Heimat immer noch am Herzen: „Ich will zeigen, dass es mehr gibt als die einfachen Hip-Hop-Kurse in den Tanzschulen.“ Deswegen organisierte der 23-Jährige zusammen mit der Bergkamener Jugendkunstschule das „German Unity Dance Weekend“ im Rünthener Jugendheim Spontan. Und als Trainer konnte er sieben Tanzgrößen gewinnen, die bereits mit Stars wie Beyoncé und Monrose auf der Bühne standen. Rudi ist sich sicher: „Bergkamen hat Potenzial“.

Von Freitag bis Sonntag schwitze der junge Tanznachwuchs auf dem Parkett. Und fand es super. „Es ist Wahnsinn, von so erfahrenen Choreografen lernen zu dürfen“, schwärmte Dascha. Auch ihre Freundin Lina (16) war begeistert: „Hier lerne ich, richtig Gefühl in meine Bewegungen zu bringen.“ Die körperlichen Schmerzen wurden von so viel Euphorie betäubt. „Beim Tanzen merken wir den Muskelkater gar nicht“, betonten die zwei Jugendlichen aus Hamm.

Aber nicht nur Mädchen schauten sich neue „Moves“ bei den Profis ab. Zu den rund 30 Teilnehmern gehörten auch einige Jungen. Klaus (22) aus Unna und Jackson (20) aus Castrop Rauxel wollten ihre eingerosteten Tanzqualitäten wieder auffrischen. Da waren sie bei Kimbo an der richtigen Adresse. Der Münchener hat sich dem LA-Style verschrieben, ein Tanzstil, den der Choreograph von Justin Timberlake entwickelt hat. Damit ist Kimbo so erfolgreich, dass er auch schon mit der Girl-Band Monrose gearbeitet hat.

Arbeiten im Showgeschäft. Für Rudi, Kimbo und die anderen Dozenten Alltag. Und deswegen gab es auch da Tipps für die Jugendlichen. „Es ist nicht immer so toll, wie man denkt“, warnte Rudi vor der schillernden Fernsehwelt. Die Arbeit sei sehr hart, mache aber auch richtig viel Spaß.

Das konnten Dascha und Lina nur zu gut nachvollziehen. Ihr Traumberuf steht fest. Natürlich erfolgreiche Tänzerinnen.