Haldern. .
Plants and Animals rockten in der Haldern Pop Bar. Das Trio aus Kanada bot ehrliches Handwerk mit gelungenen Gitarrenriffs – im Stile der 70er.
Es ist die Musik der 80er, die den Klang der heutigen Zeit prägt. Mit Synthesizern, poppige Beats, und bombastischen Hymnen hat die Musik von Plants and Animals aus Kanada, die am Mittwochabend in der Haldern Pop Bar gastierten, nichts zu tun.
Zum Glück, wird jeder gedacht haben, dem der 80er-Klang auf die Nerven geht. Endlich mal wieder ehrlicher Rock’n’Roll. Die 70er lassen grüßen. Ein Hauch von Jimi Hendrix, Led Zeppelin oder auch den frühen Kings of Leon, um eine moderne Band dieser Stilrichtung zu nennen, wehte durch die Bar. Die rund 80 Besucher erfreuten sich sowohl an der Gangart, als auch an der Qualität der Darbietung.
„Hat die Kuh
einen Namen?“
Das Indie-Rock-Trio aus Montreal – Warren Spicer (Gesang, Gitarre), Matthew Woodley (Schlagzeug), Nicolas Basque (Gitarre, Bass, manchmal Keyboard) – bot einen gelungenen Dialog der Gitarren. Fein säuberlich komponierte Riffs sorgten für eine erfrischende Dynamik. Die Lieder waren keineswegs vorhersehbar und deshalb spannend zu verfolgen.
Die gute Whiskey-Stimme des Sängers Spicer (oft mit Hall versehen) stand nicht so im Fokus, wie das bei vielen Popsongs der Fall ist. Vielmehr erzählten Plants and Animals handwerklich gekonnt mit ihren Instrumenten die Geschichte. Die Stimmung entwickelte sich von ruhig, fast kontemplativ, über aufgewühlt, klagend bis zum versöhnlichen „Bye bye bye“.
„Wir sind es gewohnt lauter zu spielen, es ist schwierig sich zurück zu halten“, hatte Waren Spicer noch zu Beginn des Konzerts gesagt: „Wir spielen hier sozusagen unplugged, plugged in.“ Soll heißen: In der Pop Bar geht’s bedingt durch die Ortskernlage ja meist ruhiger zu. Viele spielen ein reines Akustik-Set. Die Kanadier ließen den Stecker in der Steckdose und versuchten sich in Zurückhaltung. Zunächst. Denn einmal warm gespielt, rockten sie doch lauter. Zur Freude des Publikums.
Die Gäste zeigten durchaus auch lokales Interesse: „Hat die Kuh einen Namen?“, wollte Sänger Spicer wissen und zeigte auf das Bild mit dem typisch niederrheinischen Wiederkäuer an der Wand im Rücken der Bühne. „Ist sie eine örtliche Bekanntheit?“ – auf dem Land ist diese Frage gar nicht so abwegig.
Das nächste Konzert: The Morning Benders am Dienstag, 21. September, nach 20 Uhr.