Nachrodt.

200 Mitglieder der Türkisch-Islamischen Gemeinde kamen am Mittwochabend in den Gemeinschaftsräumen neben der Moschee an der Hagener Straße zusammen, um gemeinsam das Ende der Fastenzeit zu feiern.

Pünktlich um 20.09 Uhr gab der Imam der Nachrodter Gemeinde, Ahmet Cesür, durch ein Gebet das Ende des Ramadan bekannt. 30 Tage lang dauerte das Fasten. Nun können die Muslime wieder zu ihrer normalen Ernährung zurückkehren. In den zurückliegenden Tagen wurde tagsüber auf jegliches Essen und Trinken sowie die Einnahme von Genussmitteln verzichtet.

Dem Ende des Ramadan folgt nun das dreitägige Fest Eid al-Fitr, was auf türkisch Ramazan Bayrami heißt. Zu ihrer Zusammenkunft hatte die islamische Gemeinde auch andere Bürger der Doppelgemeinde eingeladen. Vorsitzender Yilmaz Özdemir konnte aber lediglich das Ehepaar Horst und Ute Schröder als Gäste begrüßen.

Rote türkische
Linsensuppe

Zum Auftakt des Essens gab es traditionell die rote türkische Linsensuppe Mercimek Çorbasi. Sie ist eine leicht würzige Suppe, die oft als Entree für ein Menü gereicht wird. Als Hauptmahlzeit hatten die Frauen der Islamischen Gemeinde einen Rindergulasch mit Reis zubereitet. Wie Fatih Kilic erklärte, hat das Wort Gulasch nicht im Ungarischen seinen Ursprung, sondern ist aus dem türkischen Wort Kulasi entstanden, was soviel wie Essen bedeutet. „Zur Zeit der langen osmanischen Herrschaft in Ungarn haben die Magyaren die herzhafte Speise von den Türken übernommen. Sie ist zum Leibgericht der Hirten in der Puszta geworden“, so Kilic.

Am morgigen Samstag endet das Ramazan Bayrami, das die türkischen Mitbürger auf Deutsch auch als Zuckerfest bezeichnen, weil dazu viele süße Speisen gereicht werden. Gerade für die Kinder sind die drei Zuckertage überaus beliebt, denn sie mussten während des Ramadan auf die beliebten Bonbons verzichten.

Ganz wichtiges
Fest im Jahr

Für Muslime ist Eid al-Fitr oder Ramazan Bayrami nach dem islamischen Opferfest das zweitwichtigste Fest im Jahr. Dazu der Nachrodter Fatih Kilic: „Für uns ist es das Fest der Versöhnung, bei dem Freundschaften gekräftigt und Feindschaften begraben werden.“