Altena.

Linienbusse sind eine tolle Erfindung: Wer kein Auto hat, kommt damit von einem Ort zum anderen. Und schont damit sogar die Umwelt, weil gleich viele Menschen auf einmal mitfahren können. Aber man muss auch aufpassen beim Busfahren. Das lernten gestern die Drittklässler aus dem Mühlendorf in der Verkehrssicherheitswoche.

Der Schulbus kommt und jeder will der Erste sein, der einen guten Platz ergattert. Aber Drängeln ist nicht nur unfair, sondern auch gefährlich, weil man die Mitschüler sonst verletzt, wenn man sie gegen den Bus drückt.

Heinz Wagener und Christian Wolff beschäftigen sich in ihrer Freizeit viel mit dem Straßenverkehr, denn sie sind Mitglied im Motorsportclub (MSC) Altena.

Mindestens ein halber Meter Abstand

Regelmäßig machen sich der Verkehrssicherheitsbeauftragte und der Jugendgruppenleiter im MSC mit Kindern auf den Weg, um das Busfahren zu üben. Karl-Heinz Schönfeld hilft dabei: Er kann so einen Bus steuern. Und er bildet Busfahrer bei der Märkischen Verkehrsgesellschaft aus.

Karl-Heinz Schönfeld weiß, was besonders wichtig ist beim Busfahren. Schon beim Warten an der Bushaltestelle muss man etwas beachten: Mindestens einen halben Meter Abstand zum einfahrenden Bus halten. Anhand von rot-weißen Hütchen zeigt er den Kindern, was sonst passiert: Der Bus fährt sie um.

Aber auch im Bus kann man sich verletzen. Zum Beispiel, wenn der Fahrer scharf bremsen muss. Dann werden die Fahrgäste nach vorn gedrückt. Wer sich nicht festhält, kann sich am Vordersitz stoßen. Und bei einer Vollbremsung bei hoher Geschwindigkeit kann ein Kind sogar von der hintersten Reihe bis ganz nach vorn zum Fahrer geschleudert werden.

Solche Vollbremsungen machen die Fahrer natürlich nicht, um die Fahrgäste zu ärgern. Sondern zum Beispiel, weil ein Kind plötzlich auf die Straße tritt. Besonders, wenn ein Kind hinter einem parkenden Auto hervortritt, kann ein Busfahrer es erst spät erkennen.

„Richtig gefährlich ist der tote Winkel“, erklärt Karl-Heinz Schönfeld den Kindern der Mühlendorf-Grundschule. Das ist der Raum an der linken äußeren Busseite. Steht dort ein Mensch und der Bus fährt an, kann der Fahrer ihn auch nicht im Spiegel erkennen. Auch Radfahren sollte man in diesem Bereich nie.

Sollte der Bus mal einen Unfall haben und auf die rechte Seite gestürzt sein, gibt es zwei Möglichkeiten, um sicher auszusteigen: Überall an den Fenstern hängen Nothammer, mit denen sich die Scheiben einschlagen lassen. Das Fensterglas splittert aber nicht in Tausend Scherben, sondern zerfällt in kleine Perlen, damit sich die Fahrgäste nicht verletzen. Eine andere Möglichkeit ist der Ausstieg durch die Dachluke.

Wird einem Fahrgast während der Fahrt schlecht und er braucht einen Arzt, kann man das dem Fahrer sagen. Der kann über Funk einen Krankenwagen zur nächsten Haltestelle rufen. Und wenn’s mal brennt, hat der Fahrer sogar einen Feuerlöscher dabei.

Jeder kann dazu beitragen, dass Busfahren eine sichere Sache ist: Wer sich beim Einstieg, im Bus und beim Aussteigen gut benimmt und nicht wild herumturnt, leistet einen Beitrag dazu, dass weniger Unfälle passieren. Karl-Heinz Schönfeld weiß: „Einen Bus kann man neu kaufen, ein Menschenleben nicht.“