Iserlohn. .

„Alle Achtung, ganz schön gewachsen“, entfuhr es dem Vorsitzenden der schwul-lesbischen Initiative im Märkischen Kreis (SLIMK), Uwe Schwartpaul, am Samstag bei der Eröffnung des 10. Christopher Street Days (CSD) auf dem Iserlohner Schillerplatz.

Als vor neun Jahren der erste CSD in Iserlohn über die Bühne ging, hatte die SLIMK noch deutlich kleinere Brötchen gebacken. Ort des Geschehens war der Grüner Weg, als Bühne diente eine Lkw-Rampe, und mit rund 1500 Gästen war der Zuspruch zwar enorm, mit dem heutigen Andrang, der die 3000er-Marke wieder deutlich durchbrach, aber nicht zu vergleichen. Längst hat er seinen festen Platz sowohl in Iserlohn – obwohl er hier mehrmals umgezogen ist – als auch im Terminkalender der schwul-lesbischen Szene.

Traditionell der letzte CSD bundesweit

Als traditionell letzter CSD bundesweit zieht er Organisationen und Besucher aus der ganzen Region nach Iserlohn. Weswegen das Angebot an Info-Ständen von politischen Parteien aller Couleur bis zum „Anders Room“ des lesbisch-schwulen Zentrums Siegen ebenso bunt war wie das achtstündige Bühnenprogramm aus Tanz, Musik und Travestie. Von den PinkPomps, dem ersten männlichen Cheerleader-Club Europas, bis zu den Reggaelites wurde erneut ein Programm geboten, das es so nicht alle Tage zu sehen gibt.

„Ich bin stolz, diese Veranstaltung in Iserlohn zu haben, und werde alles dafür tun, dass das auch in Zukunft so bleibt“, erklärte dann auch Bürgermeister Peter Paul Ahrens, der die Schirmherrschaft für das Fest übernommen hatte. Als Zeichen der Verbundenheit wurde erstmals die bunte Regenbogenflagge der schwul-lesbischen Bewegung am Rathaus gehisst. „Da können sich so einige Landeshauptstädte noch eine Scheibe von abschneiden“, erklärte auch die Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth, die den Iserlohner CSD zum zweiten Mal nach 2005 besuchte. Zusammen mit den SPD-Abgeordneten Dagmar Freitag und Michael Scheffler und dem neuen Mendener SPD-Bürgermeister Volker Fleige würdigte sie die großen Erfolge, die die Homosexuellen im Kampf um Gleichberechtigung bereits errungen haben. Dennoch lautete das Motto des CSD „Genug ist nicht genug“, denn am Ziel, das machte Uwe Schwartpaul deutlich, sei die schwul-lesbische Bewegung noch lange nicht.