Kamen. .
Gerrit Rethage legte schon in jungen Jahren großen Wert auf Selbstständigkeit und verbrachte bereits als 16-Jähriger den Großteil seiner Schulferien auf Baustellen – gegen den Willen seines Vaters.
„Mein Vater sagte, ich hätte das nicht nötig. Gleichwohl hat er mir die Stelle bei der Firma Otto Scherff Bauunternehmung vermittelt“, berichtet der heute 64-jährige Rechtsanwalt und Notar. Für 3,50 DM Stundenlohn absolvierte Gerrit Rethage Acht-Stunden-Schichten auf dem Bau. Nach seinen Jobs bei der Firma Scherff blieb Gerrit Rethage dem Baugewerbe treu. „Ich habe die Autobahn mitgebaut, und zwar die Hansalinie, A2, von dem damals bestehenden Autobahn-Dreieck in Kamen bis nach Sandbochum“, erinnert sich Rethage. Das während seiner Schulzeit verdiente Geld legte er größtenteils zur Seite und leistete sich kurz nach Beginn seines Jurastudiums einen gebrauchten Renault R8 Major goldmetallic für 3000 DM. „Die habe ich stolz in bar bezahlt“, so Rethage. Um sich „einen besseren Lebensstandard zu finanzieren“ verdiente sich Rethage noch bis zu seinem Examen mit verschiedenen Jobs etwas dazu. Fließband- oder Lagerarbeit bei Kettler, ein Dachdecker-Job bei der Firma Mürmann und Büroarbeit auf der Zeche Monopol kamen im Laufe der Jahre zusammen.