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Knöllchen für Falschparker sind für die Stadt kein lukratives Geschäft: „Wir schreiben eine schwarze Null“, sagt Kämmerer Stefan Kemper zum Verhältnis von Einnahmen durch Strafzettel zu den dafür nötigen Personalkosten. Kemper betont, dass Knöllchen nicht verteilt werden, um Geld einzutreiben. Es gehe vielmehr darum, für Ordnung beim Parken zu sorgen.

Rein statistisch verteilen Mitarbeiter der Verwaltung ein gutes Dutzend Knöllchen pro Tag. Das macht zwischen 3800 und 4500 Strafzettel in einem normalen Jahr. Ein solches Jahr war 2008: Alle Falschparker zusammen überwiesen 47 000 Euro an die Stadtkasse. Um die Strafzettel ab 5 Euro, die für fehlende Parktickets oder Überziehen der Parkzeit fällig werden, zu verteilen, hatte die Verwaltung zuvor 42 000 Euro an Personalkosten „investiert“.

„Die meisten Parkverstöße gibt es in der Innenstadt“, berichtet Klaus-Peter Trappe, im Rathaus Bereichsleiter Öffentliche Ordnung.

Weniger Strafzettel
durch Großbaustelle

Doch weil dort 2009 wegen des aufwändigen Ausbaus der Lennepromenade viele Parkplätze nicht genutzt werden konnten, gab es in der Jahres-Bilanz deutlich weniger Strafzettel: Nur 30.000 Euro brachten Knöllchen im vergangenen Jahr ein. Diesem Betrag standen reine Personalkosten in Höhe von 39 000 Euro gegenüber. Auch für 2010 deutet sich schon an, dass es weniger Strafzettel gibt: Bisher wurden erst 1660 verteilt.

Auch längerfristig sind die städtischen Einnahmen durch Knöllchen rückläufig. Zwei Gründe dafür sind: Offenbar zeigen die Kontrollen Wirkung. Und außerdem gibt es als Folge der vielen Leerstände in der Innenstadt weniger Park-Such-Verkehr als früher.

Klaus-Peter Trappe betont, dass jeder Fall von Falschparken einzeln vor Ort bewertet werde. „Natürlich arbeiten wir auch mit dem Bürger zusammen“, erklärt er. Wenn etwa eine Parkregelung neu sei, werden Falschparker per Zettel hinter der Windschutzscheibe darauf hingewiesen -- und zwar kostenlos! „Wenn aber jemand an einer der üblichen Stellen falsch parkt, gibt’s natürlich ein Knöllchen“, macht Trappe klar.

Formal gibt es im Rathaus eine Teilzeitstelle für die sogenannte „Parkraum-Überwachung“. Doch im Prinzip halten alle Ordnungsamts-Mitarbeiter Ausschau nach Parksündern, wenn sie im Dienst unterwegs sind. Und nicht nur sie: Auch Bürgermeister Andreas Hollstein als Chef der gesamten Verwaltung schreibt Knöllchen – wenn auch nur in ganz extremen Fällen. „Er hat das jedenfalls schon gemacht“, so Klaus-Peter Trappe.