Lünen. .
Bei Aurubis bemüht man sich derzeit um Kontakte zur Bundespolitik, denn wenn eine Reihe von Gesetzen so verabschiedet wird, wie es sich derzeit ankündigt, dann wird es das Unternehmen zukünftig mit enorm steigenden Stromkosten zu tun haben. Gestern war der Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling (CDU) zusammen mit der Lüner CDU vor Ort.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, die Veränderungen bei der Ökosteuer und CO2-Abgaben, die auch auf Aurubis zukommen könnten – all das würde zu zusätzlichen Kosten führen. Laut Aurubis-Werksleiter Dr. Franz-Josef Westhoff würden die Energiekosten für den Konzern um bis zu 132 Prozent steigen, wenn all die Vorhaben umgesetzt würden, die derzeit in der Diskussion sind. Die Energiekosten machen bei bis zu 40 Prozent der Produktionskosten aus. Westhoff äußerte die Befürchtung, diese Zusatzkosten würden sämtliche Dividenden schlucken. So bliebe kein Geld mehr für Investitionen, und da Deutschland ohnehin den teuersten Strom überhaupt habe, sei mittelfristig zu überdenken, wo ein Konzern in Zukunft investieren könne.
Aus Sicht der Lüner CDU ergibt sich hier eine Situation, wären so nicht nur rund 500 Arbeitsplätze gefährdet, sondern auch eine der wenigen Rohstoffquellen, die es in diesem Land gebe, wie Herbert Jahn und Annette Droege-Middel betonten. Gerade Betriebe, die Metalle wie Kupfer zurückgewinnen und so zu einer hohen CO2-Einsparung beitragen, würden durch ihren hohen Energiebedarf möglicherweise zusätzlich zur Kasse gebeten. Für Karl Schiewerling, der auch arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion ist, war diese Darstellung Anlass, Westhoff und der Lüner CDU zu versichern, dass er die Lage thematisieren werde. „Ich glaube, dass wir hier einen Weg finden müssen“, sagte er. Eigentlich, so Schiewering, sollten die Gesetze, die diesen Themenkomplex betreffen, bis Ende des Jahres beschlossen werden. „Wir haben ein hohes Interesse daran, Maß und Mitte zu bewahren, und das verlangt wohl etwas mehr Geduld.“