Schwerte. .

Die deutsch-französische Freundschaft zwischen Schwerte und Bethune hat sich weiter gefestigt, ist noch ein Stück tiefer geworden. Zum Abschluss eines Festaktes zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft unterzeichneten Bürgermeister Heinrich Böckelühr und Bethunes stellvertretender Bürgermeister Olivier Gacquerre eine neue Partnerschaftsurkunde.

Festlich ging’s zu am Samstagmittag in der Halle 2 der Rohrmeisterei. Schwertes Städtepartnerschaftsgesellschaft und hier speziell der Arbeitskreis Schwerte-Bethune unter dem Vorsitz von Marlies Wilke hatte die Örtlichkeit nett herrichten lassen. Für die musikalische Untermalung sorgten die Bigband der Musikschule „Blue for you“ und – mit überragendem Erfolg – der Chor „Just for fun“ unter der Leitung von Jutta Matschi.

Launig waren die Reden. Heinrich Böckelühr betonte, dass Partnerschaften wie diese wichtig seien, „ein Leben in Freiheit zu sichern“. Er seit stolz, die neue Urkunde unterzeichnen zu dürfen und rief dem Auditorium ein „Es lebe die Freundschaft zwischen Schwerte und Bethune!“ zu. Olivier Gacquerre gab die Blumen zurück und sah in der Städtepartnerschaft einen Teil der europäischen Verständigung. Die wolle man bereichern „durch die Dynamik dieser Freundschaft“.

Dagmar Höke, Vorsitzende der Städtepartnerschaftsgesellschaft, traf den Nerv ihrer Zuhörer, als sie sagte: „Unsere Freunde aus Bethune sind nicht nur Franzosen, sie sind auch Sch’tis“ und spielte damit auf die bekannte Filmkomödie von Dany Boon „Willkommen bei den Sch’tis“ an. Die wahre Herzlichkeit der Menschen aus dem Norden Frankreich offenbart sich hier nicht ad hoc. Dagmar Höke: „Wer zu den Sch’tis geht, weint zweimal: wenn er kommt und wenn er geht“ – Beifall von den Rängen.

Elisabeth Geisen, Bethunes Pendant zu Marlies Wilkes und Marlies Wilkes selbst meldeten sich zu Wort, wobei die Schwerterin verriet, wie sehr sie die „exquisite französische Küche“ schätzt. „Ich habe 1966 in Bethune den ersten Hummer meines Lebens gegessen“. Grußworte von Herrad Nolde, die innerhalb der Städtepartnerschaftsgesellschaft lange Jahre den Arbeitskreis Schwerte-Hastings leitete, von Dr. Rolf Massin, Ehrenvorsitzender der Gesellschaft, und von Hans Schneider rundeten den offiziellen Teil ab. Schneider, ehemals als Redakteur in Diensten der Westfälischen Rundschau, gehörte mit dem ebenfalls anwesenden Burkhard Treude zu den Pionieren der Freundschaft zwischen Schwerte und Bethune. Schon 1956 seien die ersten Kontakte geknüpft worden. Die „Alouette“, die Friedenstaube, ein Enblem des Schwerter Grafikers Rudolf Nowakowski, sei das erste Freundschaftsabzeichen gewesen. Burkhard Treude trug’s am Samstag am Revers.

Die „Ode an die Freude“ oder die „Hymne à la Joie“, die „La Marseillaise“ und das Deutschlandlied wurden nach der Urkundenunterzeichnung und vor dem gemeinsamen Mittagessen gesungen. Und schließlich ging’s gegen 15 Uhr, noch vor dem großen Regen, auf die Wiese an der Bethunestraße, Ecke Wittekindstraße. Zum Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden Städten wurde dort ein Baum gepflanzt. Am Sonntagmorgen wurde am Partnerschaftsstein am Postplatz ein Kranz zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege niedergelegt. „Früher Feinde, heute Freunde“ steht auf diesem Stein - besser kann man’s eigentlich nicht sagen.