Es gibt wohl kaum einen Job, bei dem Teamarbeit so wichtig ist wie bei der Polizei. Um die Teamarbeit in den Kommissariaten der Kreispolizeibehörde ist es nicht so gut bestellt. Dieses Fazit muss gezogen werden, wenn man sich den Brief des Hauptkommissars Andreas Kaltenberg durchliest, den er ins Intranet, also eine Polizei-interne Plattform, gestellt hat. Zitat: „Ich habe den Eindruck [...], die Unzufriedenheit untereinander steigt stetig.“ Besonders pikant: Kaltenberg ist Kreisvorsitzender der Polizeigewerkschaft.

Auch wenn es sich nur um einen Streit zwischen zwei Kollegen gehandelt hat. Kaltenberg ist Gewerkschaftsfunktionär, das Sprachrohr der Kollegen gegenüber Dienstvorgesetzten. Und der Brief liest sich eben nicht so, als seien ausschließlich er und ein weiterer Kollege aneinandergeraten.

Die Polizeichefs, allen voran Landrat Michael Makiolla, dürfen nicht die Hände in den Schoß legen und warten, bis gefrustete Kollegen auf sie zukommen. Sie müssen selbst tätig werden und, wenn es nicht mehr vorhanden sein sollte, das Wir-Gefühl der Polizei stärken.