Methler. .
In diesem Jahr ist zum Glück alles gut gegangen. Alle 25 Bienenvölker von Adrian Mork sind noch munter und fidel. Und mehr noch: „Die Raps-Honig-Ernte war sehr gut, der Linden-Honig dagegen weniger“, zieht der Vorsitzende des Imkervereins Methler eine erste Jahres-Bilanz.
Auch die übrigen Imker des 15 Mitglieder und rund 100 Bienenvölker umfassenden Vereins können zufrieden sein mit diesem Honig-Jahr – auch wenn weiterhin Gefahren das drittwichtigste Tier der Welt bedrohen.
Im Winter 2002/3 hatte es auch die Bienen von Adrian Mork getroffen. Die Varroa-Milbe hat alle seine Bienen-Völker dahin gerafft. Der Winter war lau, die Bienen waren aktiv, die Milbe hatte freie Bahn. In diesem Jahr hat die eisige Kälte den gefährlichen Schädling, der übrigens schon vor 25 Jahren erstmals der europäischen Biene gefährlich wurde, in Schach gehalten. Dafür wird eine andere Gefahr immer bedrohlicher. Eine neue Generation von landwirtschaftlichen Pflanzenschutzmitteln sorgte insbesondere im Rheinland für ein massives Insektensterben, dem auch die Honigbiene zum Opfer fiel.
„Diese Mittel sind aktuell noch in der Erprobungsstufe und wir Imker fordern vom zuständigen Bundesministerium, dass sie nicht zugelassen werden“, so Adrian Mork.
Denn ohne Insekten und insbesondere Bienen keine Blütenbestäubung und kein Obst. Gerade im Frühjahr ist die Biene aktiv und sorgt nicht nur an den Obstbäumen dafür, dass die Blüten am Ende Früchte tragen.
In hiesigen Regionen sind die neuen Pflanzenschutzmittel noch kein Problem für die Imker. Die Milbe ist dagegen allgegenwärtig und sorgt immer noch für Bienensterben. Allerdings: „Die meisten Imker behandeln ihre Völker, inzwischen sind biologische Mittel entwickelt worden“, sagt Adrian Mork.
Für Mork, der sich beruflich mit Stadtplanung bei der Stadt Schwerte befasst, sind Bienen seit 22 Jahren mehr als ein Hobby. Für ihn sind sie pure Faszination. Wie die fleißigen Insekten mit einer eigenen Sprache an den Waben dem gesamten Volk verraten, wo es pralle Nahrungsquellen gibt, wie sich neue Völker fortpflanzen und eingespielte Völker, die im Sommer bis zu 50 000 Tiere umfassen, im Winter mit 5 bis 10 000 Individuen ihren Fortbestand sichern und 25 Völker bis zu 50 Kilo Honigernte produzieren: Das alles beobachtet er in den Bienenkästen in seinem Garten und an speziellen Standorten in Rapsfeldern oder an Waldrändern. Dabei kam er durch Zufall über den Naturschutz an die Biene und ist ihr bis heute treu geblieben.
Der Imkerverein Methler, den es übrigens schon seit 1894 gibt, heißt interessierte Nachwuchsimker jederzeit willkommen. Auch hier ist Adrian Mork engagiert – mit Fortbildungsveranstaltungen etwa zur Honiggewinnung, die wiederum eine eigene kleine Wissenschaft für sich ist.