Werdohl. .
Eigentlich freuen sich Marie-Christin, Maximilian und rund zehn weitere Kinder aus Pungelscheid schon wieder auf die Schule. Getrübt wird dies jedoch von der Aussicht, dass sie ab sofort einen langen Schulweg vor sich haben. Beim Fahrplanwechsel der MVG ist die direkte Buslinie von Pungelscheid zur Gemeinschaftsgrundschule auf der Königsburg nämlich weggefallen. Jetzt droht ein langer Umweg – mit zwei Linien.
„Sieben Minuten haben unsere Kinder mit dem Bus der Linie 69 von der Repke bis zur Grundschule an der Feldstraße gebraucht“, erklärt die besorgte Mutter Tanja Dowy im Gespräch mit der WR. Ihre Kinder sind neun und sieben Jahre alt und besuchen nach den Ferien die vierte und zweite Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Königsburg.
Die Linie 69 ist im Zuge des neuen Fahrplans der MVG gestrichen. Tanja Dowy setzte sich daher mit der MVG in Verbindung.
Zu wenig
Kinder
„Dort wurde uns der Vorschlag gemacht, unsere Kinder ab sofort nach Kleinhammer, dem anderen Standort der Gemeinschaftsgrundschule, zu schicken. Immerhin sei die Laufrichtung von Pungelscheid aus sowieso Kleinhammer und nicht Königsburg, erklärte mir der MVG-Mitarbeiter“, berichtet Dowy. „Nun wohnen wir aber an der Repke, auf der anderen Seite von Pungelscheid und können doch unsere Kinder, die ihre Freunde gefunden haben, nicht einfach so aus ihrem sozialen Umfeld herausreißen – wegen einer fehlenden Busverbindung.“
Ein weiterer Vorschlag der MVG ist, die Kinder mit der Linie 63 bis zur Stadtmitte fahren zu lassen und am Bahnhof den Bus zu wechseln, um dann mit der Linie 65 in Richtung Königsburg zur Schule weiter zu fahren. „Ich habe mir diese Strecke einmal angeschaut. Rund 50 Minuten brauchen die Kinder dann“, so Dowy.
Dies würde bedeuten, dass die Kinder morgens gegen 7 Uhr in den Bus steigen müssten, um pünktlich in der Schule zu sein. Eine Strecke, für die man mit dem Auto keine zehn Minuten braucht. Bei berufstätigen Eltern ist das Bringen und Abholen mit dem Auto jedoch nicht immer möglich.
„Außerdem sollte man bedenken, dass es sich um Grundschulkinder handelt. Es sind also auch Kinder betroffen, die jetzt gerade erst eingeschult werden. Ein sechsjähriges Kind alleine am Bahnhof umsteigen zu lassen, das geht doch nicht“, meint Dowy.
Kai Spors von der MVG nahm zu diesem Sachverhalt auf Nachfrage der Redaktion Stellung: „Durch die geringe Anzahl der Kinder, die diese Linie nutzen, lohnt sich diese einfach nicht und fiel daher bei den enormen Einsparmaßnahmen weg. Aber eine Verbindung zur Schule ist gegeben: über die Stadtmitte.“