Werdohl. .
Pochen und Klopfen unzähliger Hämmer, dazwischen das monotone Ritsch-Ratsch einer Säge. Was am gestrigen Vormittag vom Goethespielplatz her zu hören war, waren nicht etwa die Geräusche einer Großbaustelle. Es waren die rund 90 Kinder, die zum Auftakt des traditionellen Bauspielplatzes kamen und sich sofort fleißig ans Werk machten.
Ein großes, buntes Plakat weist auf den Bauspielplatz hin. „Das haben wir grade gemalt und es soll zu unserem Motto passen“, erzählt die neunjährige Kimberley stolz. Das Motto lautet nämlich „Lennepiraten“.
Hütte aus
Holzpaletten
„Floß oder Hütte?“ – das war wohl die meistgestellte Frage der Teilnehmer des Bauspielplatzes am Montagmorgen. Piraten brauchen immerhin ein gutes Floß, aber auch eine gute Behausung.
„Wir haben uns jetzt dafür entschieden, erstmal eine Hütte zu bauen“, erklärt Maja. „Ein Floß bauen wir danach noch. Das dürfen wir dann nämlich auch direkt auf der Lenne testen. Aber dafür war uns das Wetter heute zu schlecht“.
Maja ist zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Jan Luca zum Bauspielplatz gekommen. Der war schon oft dabei. Sechs Mal, um genau zu sein. „Hier ist es echt super, wir können bauen, was wir wollen. Wir bekommen das Werkzeug und auch Hilfe, wenn wir welche brauchen“, erzählt Jan Luca. An der Hütte wird gemeinsam gearbeitet. „Wir haben gefragt, wer bei uns mitmachen möchte und jetzt sind wir ein Zehner-Team“, erklärt Jan Luca, der in einer schon fast erkennbaren Hütte sitzt. Eine Holzpalette dient als linke Seitenwand, die rechte Wand wird gerade nachgebessert. „Da hat sich einer von uns draufgestellt, das hat sie nicht ausgehalten, jetzt muss sie verstärkt werden“ – Jan Luca hat den Durchblick. Kein Wunder, mit so viel Bauspielplatz-Erfahrung.
Ein anderer, der viel Erfahrung mit dem Bauspielplatz hat, ist Tobias Chylka vom Jugend- und Bürgerzentrum. Er leitet die Aktion. „Einige Kinder kommen schon mit fertigen Ideen im Kopf hier hin. Die, die schön häufiger teilgenommen haben, wissen bereits, dass sie eine Hütte bauen wollen, wie sie aussehen soll und vor allem, in welcher Ecke die Hütte exakt stehen soll“, schmunzelt Chylka. Zangen, Sägen, Hämmer, Feilen – mit diesen Werkzeugen wird beim Bauspielplatz gewerkelt. „Dabei wurden alleine heute wohl schon tausende Nägel verbraucht“, weiß Chylka. Jedes Kind ab sieben Jahren, dem die Eltern zutrauen, mit Werkzeugen umzugehen, kann teilnehmen. Unverbindlich. „Die Kinder können zwischen 9 und 14 Uhr gebracht und abgeholt werden, wann die Eltern wollen“, so Chylka. Sollte es regnen, wird die Aktion ins Jugendzentrum, Schulstraße 4, verlegt. „Es ist bei zweifelhaftem Wetter immer jemand an beiden Stellen, damit kein Kind alleine irgendwo stehen muss“, berichtet Chylka.