Bergkamen. .

In einer Sofort-Aktion hat der neue Eigentümer des größten Teil der Halde Großes Holz für mehr Sicherheit auf dem weit verzweigten Wegesystem gesorgt.

„Mich hätte fast der Schlag getroffen, als ich mir vor einigen Tagen bei einem Rundgang die Halde gründlich angesehen habe“, erklärte gestern RVR-Försterin Christiane Günther. Sie ist seit dem 1. Juli dieses Jahres für das große Haldengebiet, bis auf die noch aktive Schüttungsfläche, für die Naturarena verantwortlich. Was sie maßlos erschreckte, war der Pflegezustand der Wege. An einigen Stellen hatte sie sogar vor allem für Radfahrer äußerst gefährliche Stellen ausgemacht. Sie sollten jetzt in Hinblick auf das große Haldenfest im Rahmen der Local-Heroes-Woche am Freitag und Samstag kommender Woche so schnell wie möglich beseitigt werden.

Wie bereits berichtet, hatte die zuständige Bezirksregierung die bereits gestalteten und renaturierten Bereiche der Halde aus der sogenannten Bergaufsicht entlassen. Seitdem ist nicht mehr die DSK für das Naherholungsgebiet verantwortlich, sondern, wie seit langem geplant, der Regionalverband Ruhr, dem in Bergkamen unter anderem das benachbarte Naturschutzgebiet Beversee gehört.

Christiane Günther ist Leiterin der RVR-Pflegestation auf der Ökologiestation und mit ihren beiden Mitarbeitern für die Betreuung der RVR-Besitzungen im östlichen Revier zuständig.

Am Mittwoch stieg sie erneut auf die Adener Höhe. Begleitet wurde sie von Christoph Rademacher, dem Inhaber eines forstwirtschaftlichen Betriebs in Waltrop. Beide arbeiten seit 1993 im Raum Bergkamen zusammen. Rademacher rückte am Donnerstag sofort mit entsprechendem Gerät und drei Mitarbeitern zur Halde Großes Holz an. Sie arbeiteten sich von unten nach oben.

Auf dem Parkplatz am Eingang an der Erich-Ollenhauer-Straße schnitten sie zum Beispiel überhängende Sträucher am Hang der alten Monopolhalde zurück, die die Stellmöglichkeiten auf dem Parkplatz auf einem Streifen mit fünf Meter Breite erheblich eingehängt hatten.

Störende Äste und Zweige entfernten die Forstarbeiter auch links und rechts des asphaltierten Wegs hinauf zur Adener Höhe. Teilweise hingen sie so über den steilen Weg, dass Radler, die in schneller Fahrt hinab in Richtung Ausgang fahren, sich üble Verletzungen hätten zuziehen können, erklärte Christiane Günther.

Weiter oben hätte es manch böse Schrammen durch junge Rosen geben können, falls sich beim Haldenfest größere Besuchermassen beim An- und Abstieg begegneten, fügte Christoph Rademacher hinzu. Schließlich sei der Asphaltweg auch ein Rettungsweg für die Rettungssanitäter und Notärzte bei Notfällen.

Apropos Sicherheit: Der stationäre Grill, der seit „Urzeiten“ auf dem Plateau der Adener Höhe steht, wird wohl in Kürze, wie schon vorher das große Fernrohr, abgebaut. Bei ihrem jüngsten Besuch entdeckte sie in diesem Grill noch glühende Kohle. Von ihm soll künftig keine Brandgefahr ausgehen, ist Christiane Günther entschlossen.

„Es fehlt dort oben einfach zu gewissen Zeiten die soziale Kontrolle“, erklärte sie. „Ganz früher“, als es noch die Zeche Haus Aden/Monopol gab und sich das Bergwerk direkt um die Halde gekümmert hatte, war es viel besser. Damals befand sich eine Videokamera auf der Adener Höhe, die in das Pförtnerhaus des Bergwerks Bilder lieferte.

Info: Reiter im Gelände

Erst seit gut einem Monat ist der Regionalverband Ruhr der Eigentümer des größten Teils der Halde Großes Holz, und damit ist Försterin Christiane Günther für die Pflege zuständig.

Beschwerden von Bürgern, die bei der Stadt auflaufen, werden an sie weitergeleitet. Darunter fand sich auch jüngst der Hinweis, dass Reiter im hügeligen Gelände unterwegs gewesen seien. Gesehen wurden sie zwar nicht, dafür aber die Pferdeäpfel auf den Wegen.

Christiane Günther bitte die Bergkamener um Verständnis, dass nicht jeder Beschwerde sofort nachgegangen werden könne. Sie müsse sich selbst noch einen wesentlichen genaueren Überblick verschaffen. Auch stünden ihr auf der Pflegestation Heil lediglich zwei Mitarbeiter zur Verfügung. Die befänden sich zurzeit im Urlaub.