Lüdenscheid..
Fundtiere wie Hund und Katze – sich um sie zu kümmern, ist ganz klar eine Pflichtaufgabe der Städte. Doch um diese Aufgabe zu finanzieren, mache auch eine Stadt wie Lüdenscheid eigentlich zu wenig Geld locker, kritisiert der Tierschutzbund.
Tierschutzbund-Präsident Wolfgang Apel appelliert an die Lüdenscheider Politiker, das Tierheim am Dornbusch besser zu unterstützen. Im Grunde könnten die Tierschützer die Fundtier-Betreuung nämlich auch ablehnen.
Derzeit, so Manfred Hardy als Vorsitzender des Tierschutzvereins Lüdenscheid und Umgebung, zahle die Stadt eine jährliche Pauschale von 32 000 Euro. In der Tat eigentlich viel zu wenig, um die Ausgaben für die Fundtier-Verwaltung zu decken. Rund 600 der 864 Tiere, die 2009 im Tierheim „durchliefen“, sind laut Hardy Fundtiere.
Der Tierschutzbund verweist auf eine Umfrage, nach der die Kommunen im Durchschnitt 25 Prozent der Kosten im Tierheim übernehmen – aber knapp 80 Prozent der Leistungen dort in Anspruch nehmen. Der Prozentsatz werde fürs Tierheim Dornbusch bei weitem nicht erreicht, so Hardy. Und die vertraglich vereinbarte Pauschale wolle die Stadt ab 2011 kürzen.
Stadt spart 100 000 Euro pro Jahr durch Vereinbarung
„Unsere Tierheim-Gebühren haben wir deshalb schon erhöht“, erklärt Hardy. Aber damit käme in den nächsten Jahren wohl nur ein Teil der Ausfälle durch eine gekürzte Pauschale wieder herein. Zugleich brächten Spenden und Sponsoring immer weniger. Die jährlichen Kosten für das Tierheim beziffert Hardy auf bis zu 230 000 Euro, ganz zu schweigen von Investitionen, die für eine Modernisierung dringend nötig wären.
Auf eine abgespeckte Pauschale habe man sich mit dem Tierschutzverein bereits im Prinzip geeinigt, so Anke Keller vom Bürgeramt des Rathauses. Im Rahmen der Beratungen zum Haushaltsplan 2011 seien nun die Politiker am Zug. Aus Politiker-Kreisen ist derweil zu hören, dass man die Pauschale künftig stärker an den tatsächlichen Ausgaben des Tierheims für die Fundtiere festmachen möchte.
Ziel des Tierschutzvereins sei es jedenfalls nicht, die Fundtier-Betreuung komplett abzulehnen, betont Vorsitzender Hardy. Aber: Die Stadt spare durch die Vereinbarung mit dem Tierheim rund 100 000 Euro pro Jahr, die es sonst vielleicht für eine Einrichtung in eigener Regie ausgeben müsste.