Dorsten. .

Für die Recyclingpark Fürst Leopold Dorsten GmbH ist ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht Gelsenkirchen gestellt worden. Seit der vergangenen Woche ruht der Betrieb in der ehemaligen Mischhalle des Bergwerks Fürst Leopold. Dort wurde bisher Altholz geschreddert. Betroffen sind acht Mitarbeiter.

Insolvent ist nur die Betriebsgesellschaft, nicht betroffen die Bio-Innovativpark GmbH aus Walldorf. Sie ist Besitzerin der Anlagen. „Wir suchen nun einen Käufer, der das gesamte Projekt übernimmt“, sagt Andreas Werdermann. Der Geschäftsführer hatte seit Januar die Geschicke des Betriebs an der Wienbecke geleitet.

Kraftwerk läuft nicht

Angetreten war Werdermann, geschickt von der Walldorfer Muttergesellschaft, um ein „vollständig funktionierendes Unternehmensgesamtwerk“ aufzustellen. Von diesem Ziel muss er sich nun verabschieden. Zum Insolvenzantrag habe es „keine weitere Option“ gegeben, sagt er am Mittwoch.

Das Grundproblem besteht in der Pellet-Produktion, die solange unrentabel ist, wie dem Betrieb keine eigene Energieversorgung zur Verfügung steht. Die Voraussetzungen dafür lagern seit Monaten auf dem Betriebshof: Millionenteure Bauteile für ein Biomasse-Kraftwerk, in dem Altholz zu Strom und Wärme verbrannt wird und die Pellet-Produktion unabhängig macht von teuren Energie-Zukäufen.

Zudem sind nahegelegene Abnehmer notwendig für die erzeugte Wärme. Infrage kämen dafür etwa städtische Liegenschaften. Die Verwaltung hatte Gesprächsbereitschaft signalisiert, zu konkreten Verhandlungen kam es aber bislang nicht.

„Ein solches Wärmekonzept muss umgesetzt werden. Das ist ein wichtiger Part“, sagt auch Werdermann. Allerdings hätten sich Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern aus der Branche zu weit verzögert. Der Grund: Um die Anlage zum Laufen zu bringen, sind erhebliche Investitionen erforderlich. Die Walldorfer Mutter will sich selbst nicht engagieren. „Derzeit stehen die Mittel dafür nicht zur Verfügung“, sagt Werdermann.

Allerdings bleibe man mit Interessenten für eine Übernahme weiterhin im Gespräch. Ein Käufer müsste sich auch um Erweiterungsflächen kümmern. Über den Ankauf eines Areals nördlich der Halle konnten die bisherigen Betreiber keine Einigung mit dem Besitzer erzielen. Verfügbar wäre lediglich eine Fläche auf der anderen Seite – sie wird aber durchschnitten von der Zufahrt, die notwendig ist, um von der Wienbecke aus die künftigen Gewerbeflächen auf dem Leopold-Areal zu erreichen.