Altena. .
Der Antrittsbesuch des neuen Ruhrbischofs in Altena fällt in eine turbulente Zeit. Franz-Josef Overbeck hat mit umstrittenen Äußerungen über Homosexualität für Schlagzeilen gesorgt. Doch die Großpfarrei St. Matthäus freut sich auf den Gast. Er sei ein netter Mensch an richtiger Stelle.
„Homosexuell zu sein, ist eine Sünde“ – mit diesen Worten hatte Bischof Overbeck am vergangenen Sonntag in der ARD-Talkshow „Anne Will“ eine hitzige Diskussion ausgelöst. Sein nächster Termin nach dem TV-Auftritt war in Altena: Hier traf er mit hauptamtlichen Mitarbeitern der katholischen Kirche zusammen, um so seinen offiziellen Antrittsbesuch am kommenden Sonntag vorzubereiten.
„Er ist höflich, spricht offen, hat einen sehr netten Umgang“, berichtet Pfarrer Ulrich Schmalenbach über die Begegnung mit Overbeck. Dessen Diskussionsbeitrag vor einem Millionen-Publikum im Fernsehen über Homosexualität habe beim Treffen in Altena jedoch keine Rolle gespielt. „Ich persönlich hätte mich so nicht geäußert“, sagt Schmalenbach mit zurückhaltendem Unterton.
Gespräch nach dem Gottesdienst
Trotz des bundesweiten Echos auf die Äußerungen des Ruhrbischofs: Bei dessen Besuch am Sonntag, betont Pfarrer Schmalenbach, gehe es um die Belange der Kirche vor Ort. „Die wollen wir voranbringen“, sagt er. Dabei wird Overbeck um 10.45 Uhr in der Matthäus- Kirche ein Pontifikalamt zelebrieren. Anschließend möchte er auf dem Kirchplatz mit Gottesdienst-Besuchern sprechen.
Auch die Leiterinnen der katholischen Kindergärten haben Bischof Overbeck bei dem Vorab-Treffen in Altena kennen gelernt. „Ein symphatischer Mensch an der richtigen Stelle“, so Yvonne Wrobeck, Leiterin des Tageseinrichtung St. Matthäus. Monika Beste, Leiterin der Tagesstätte St. Katharina, fand Overbeck „sehr nett“. „Sehr klar, sehr deutlich – ein Mensch, der sehr gut zuhört“, so Martina Hochstein, Leiterin der Tageseinrichtung St. Thomas Morus.
Genauso klar wie in den Medien
Ähnlich fällt die Einschätzung von Schwester Ulrike Schmale, Leiterin des St.-Vinzenz-Pflegeheims, aus: „Einfach freundlich!“ „Er ist genauso klar, wie er in den Medien rüber kommt“, meint Caritas-Geschäftsführer Hans-Werner Wolff, „und inhaltlich vertritt er als Bischof nun mal die kirchliche Lehrmeinung.“
Und wie denkt Wolff persönlich beim aktuellen Thema „Homosexualität“ über diese Lehrmeinung? „Dazu möchte ich nichts sagen“, antwortet er – ähnlich wie viele der hauptamtlichen Mitarbeiter der katholischen Kirche in der Großpfarrei St. Matthäus.