Bergkamen. .

Unter dem einen Arm ein Bügeleisen, Taschen an beiden Enden des Lenkers. Heutzutage würde das kaum ein Ordnungshüter dulden. „Doch damals war das Gefahrenbewusstsein ein ganz anderes“, erinnert sich Harald Sparringa, Lehrer am Gymnasium Bergkamen und Fraktionsvorsitzender der Grünen/GAL im Bergkamener Rat.

Und so durfte der damals 14-Jährige zweimal pro Woche für die Drogerie Seifenpuls aufs Rad steigen und Waren ausliefern. 5 DM gab es als Wochenlohn. „Das war 1963 ganz ordentlich und außerdem kam ich so meinem Sparziel ein Stück näher: die Märklin-Eisenbahn musste ausgebaut werden.“ Die damals ehrgeizig ins Auge gefasste Drehscheibe für den Lokschuppen und ein Kran mit Elektromagnet wurden es dann zwar nicht. Doch die Investitionen reichten schließlich, um „vier Züge gleichzeitig fahren zu lassen. Und ganz wichtig: ohne Digitalelektronik.“ Zwei fuhren durch Schienenstromversorgung, zwei über die Oberleitung.

Übrigens: In den letzten Jahren hat Sparringa das Hobby Eisenbahn wieder gepackt, und auch die alten Wünsche sind mittlerweile erfüllt.