Lünen. .

Bei einem Einbruch in eine Apotheke in Lünen wurde ein Wertschrank mit giftigen Substanzen entwendet. Darunter auch Kaliumcyanid, besser bekannt als Zyankali - schon Hautkontakt kann tödlich sein. Die Behörden warnen.

Diebstahl mit möglicherweise dramatischen Folgen in Lünen: Ein Wertschrank der Löwen-Apotheke in der Dortmunder Straße mit giftigen Substanzen wie Zyankali wurde entwendet. Zweimal 20 Gramm dieser hochgefährlichen Substanz, verpackt in verschraubte, braune Flaschen, die mit eindeutigen Warnhinweisen wie dem schwarzen Totenkopf auf orangenem Grund versehen ist, befanden sich in dem Tresor.

Die Amtsapothekerin des Kreises Unna, Birgit Habbes, appellierte bei einer Pressekonferenz im Rathaus am Dienstagnachmittag an eventuelle Finder, auf keinen Fall in Kontakt mit dieser Substanz zu kommen - schon Hautkontakt kann tödlich sein. Wenn das Gift mit Feuchtigkeit in Berührung komme, könne es auch eingeatmet sehr gefährlich werden - es gebe in diesem Fall einen Bittermandel-Geruch von sich. Schon 140 bis 150 Milligramm der Substanz können einen erwachsenen Menschen töten. In Apotheken wird es im Rahmen der Medikamenten-Herstellung, genauer der Medikamenten-Prüfung, eingesetzt.

Darüber hinaus befanden sich in dem Wertschrank rund 3800 Tabletten Betäubungsmittel, die zur Behandlung hyperaktiver Kinder eingesetzt werden - zum Beispiel Ritalin. In massiven Überdosierungen können sie aber auch zum Tode führen. Außerdem befand sich eine kleine Menge Opium-Lösung in dem Schrank.

Landrat appelliert an Eltern

Michael Makiolla appellierte als Landrat des Kreises Unna vor allem an Eltern, auch ihre Kinder über die Gefahren zu informieren, für den Fall, das die Täter den Schrank samt dieser Substanzen irgendwo entsorgen würden. Die Polizei ist derzeit damit beschäftigt, die Umgebung des Tatorts zu durchsuchen. Wer den Schrank findet, der sollte umgehend die Polizei über 110 oder die Feuerwehr über die 112 informieren und keinesfalls versuchen, die Substanzen vom Fundort wegzuschaffen oder den Wertschrank zu bewegen. Darüber hinaus appellierte er auch an die Täter, die Substanzen zurückzugeben, um Gefahren für die Bevölkerung zu vermeiden.

Für besorgte Bewohner hat der Kreis Unna eine Info-Hotline eingerichtet, die unter (02303) 27-1353 erreichbar ist.