Neuenrade. .

In den vergangenen acht Jahren sind in Deutschland mehr als 4000 Menschen ertrunken! Eine erschreckende Zahl, die uns daran erinnern sollte, auch in der Badesaison 2010 auf einige Regeln zu achten.

Der wohl wichtigste Hinweis in diesem Zusammenhang: Nichtschwimmer und auch Schwimmer sollten am besten nur an bewachten Stellen baden gehen!

Noch wichtiger allerdings wäre, die Schwimm-Ausbildung weiter zu optimieren. Kinder von fünf bis acht Jahren lernen jedes Jahr in Neuenrade das Schwimmen. Die DLRG-Ortsgruppe leistet hier gute Arbeit und erfreut sich immer wieder voller Kurse, und das seit vielen Jahren. „Mehr als ein Nichtschwimmerkurs im Jahr ist aber leider nicht drin, dafür fehlt uns einfach das Personal“, muss Bernhard Rüschenberg vom Vorstand der DLRG-Ortsgruppe einschränken.

Stets liegen mehr
Anmeldungen vor

Die Kurse sind immer wieder mit 25 Kindern ausgebucht. Anmeldungen liegen stets rund 40 vor, daher sind Absagen bedauerlicherweise an der Tagesordnung. So gibt es auch in Neuenrade viele Kinder, die mit acht oder neun Jahren noch Nichtschwimmer sind. „Das ist traurig“, findet Vorsitzender Peter Raphael.

Woran es aber auf keinem Fall scheitern sollte, dass Kinder schwimmen lernen, sind wirtschaftliche Fragen. Die DLRG benötigt immer technische Hilfsmittel, die aus Spenden finanziert werden. Davon hatte auch die FWG Neuenrade gehört, im Rahmen der Fußball-WM mit einer Aktion für die DLRG gesammelt. Am Ende kamen 300 Euro zusammen, die Heinz Friederiszik jetzt überreichte. „Diese Hilfe können wir sehr gut gebrauchen“, freute sich Raphael.

Übrigens: Die Kurse der DLRG beginnen immer im September und enden im Mai. Pünktlich vor den Sommerferien können dann immer 25 weitere Neuenrader schwimmen, und der Familienausflug ans Meer birgt deutlich weniger Risiken.

Laut DLRG-Statistik ereignen sich die meisten tödlichen Unfälle an häufig unbewachten Seen und Flüssen. Ganz schlimm: Rund ein Drittel (!) der Deutschen kann nicht oder nur schlecht schwimmen. Als ein sicherer Schwimmer gilt jemand, der sich mindestens 15 Minuten im Wasser vorwärts bewegen kann. Vielen Anfängern fehlt einfach die nötige Praxis.

Betroffen sind alle Altersgruppen, Experten beobachten aber mit Sorgen, dass immer mehr Kinder zur Gruppe der Nichtschwimmer gehören. Ihnen fehlt zunehmend die Möglichkeit, in der Schule Schwimmen zu lernen. Immer mehr Kommunen sehen sich aufgrund der kritischen Lage der Haushalte nicht mehr in der Lage, ihre Bäder zu führen.

Kein Schwimmbad in der Nähe bedeutet dann: Schwimmunterricht fällt aus.

Angebote in Neuenrade
weiter erhalten

Da leben die Bürger in Neuenrade noch vom Angebot her mit dem Freibad Friedrichstal und dem kleinen Hallenbad Niederheide in einem „Schlaraffenland“. Und diese Angebote, da sind sich im Rat in Neuenrade alle Parteien einig, müssen unbedingt erhalten bleiben, auch wenn die Haushaltslage sehr angespannt ist!