Unna. .
Enttäuschte Gesichter machten gestern Kinder – und auch Eltern -- , als sie den Spielplatz an der Kirschbaumallee im Kastanienhof ansteuerten. Dort, wo sich sonst auf einem Holzschiff prima klettern, rutschen und Pirat spielen lässt, stand: nichts. Mitarbeiter der Stadtbetriebe hatten schon morgens früh das größere von insgesamt zwei Spielgeräten abgerissen. Ausgerechnet am Anfang der Sommerferien.
Regelmäßige Spielplatzbesucher hatten damit rechnen müssen, war doch das Schiff schon seit einigen Tagen mit Metallzäunen abgesperrt worden. „Das war ein eindeutiger Totalschaden“, sagt Hartmut Grimm, Unnas Kinder- und Jugendbeauftragter, über den Zustand des Spiel-Schiffs im Kastanienhof. Lange schon sei daran „herumrepariert“ worden, wurden immer wieder Platten ausgetauscht. „Die Hitze hat dem Holz jetzt noch den Rest gegeben, es war ganz rissig oder aufgesprungen, die Verletzungsgefahr war viel zu groß“, erklärt Grimm, warum auch nicht mehr auf die Ferienzeit Rücksicht genommen werden konnte.
An anderen Stellen im Stadtgebiet wird dies noch getan, „retten wir uns mit Reparaturen über die Zeit“, sagt Grimm. Dazu zählen beispielsweise die Spielplätze an der Rollmannstraße und an der Lüner Bachstraße. Auch in Stockum und an der Salzwiese in Königsborn sind vereinzelt Spielgeräte arg ramponiert und müssen zeitweise gesperrt werden. „Über die Zeit retten“ heißt auch, dass das Kinder- und Jugendbüro auf Geld für Reparaturen oder Neukäufe wartet. Hartmut Grimm hofft, dass die Bezirksregierung in Arnsberg den Haushalt der Stadt bewilligen wird. Unter Haushalt versteht man das Geld, das Unna in einem Jahr zum Beispiel für Straßenreparaturen, Schulen und eben auch Spielplätze ausgeben darf. Eingeplant für die 120 Spielplätze in Unna sind in diesem Jahr 27 000 Euro.
Nicht nur für Reparaturen oder neue Geräte soll das Geld ausgegeben werden, sondern auch für neue Schilder an den Spielplätzen. So muss auf den Schildern demnächst immer das nächste Krankenhaus und der genaue Standort angegeben sein, damit bei einem Unfall der Rettungsstelle schnell die Adresse durchgegeben werden kann. Außerdem ist gibt es neue Warnhinweise. Zum Beispiel, dass Fahrradhelme und Schlüsselbänder beim Spielen abgenommen werden müssen.
Von den 27 000 Euro will Hartmut Grimme auf jeden Fall aber auch ein neues Klettergerät für die Kirschbaumallee kaufen, denn er weiß, dass dies „ein viel genutzter Platz“ ist. Dann werden die Kinder aus der Gegend eingeladen und können Wünsche für das neue Spielgerät äußern, verspricht der Mann vom Kinder- und Jugendbüro. Bis dahin „sollen die Kinder aus dem Kastanienhof nicht so traurig sein“. In dem Wohngebiet gibt es ziemlich viele Spielplätze. Ein besonders Großer befindet sich hinterm Kleingartenheim am Lärmschutzwall – mit Rutschen, Klettergerüsten, Schaukeln und dem Bolzplatz gleich nebenan.