Bönen.

Das berufs- und ausbildungsbegleitende Ingenieur-Studium der Hessischen Berufsakademie (BA) hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt.

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dazu, ihre Mitarbeiter für ein Studium an die Berufsakademie zu schicken. Mehr als 60 Studenten - verteilt auf zwei Jahrgänge - sind aktuell eingeschrieben und studieren im Studienzentrum in Bönen. 24 heimische Unternehmen beteiligen sich. Aktuelle Zahlen belegen die Notwendigkeit: Nordrhein-Westfalen liegt auf dem unerfreulichen Platz zwei der Bundesländer mit der größten Ingenieurlücke.

Steigender Bedarf
an Ingenieuren

Eine Tatsache, die schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben wird, „gerade vor dem Hintergrund der weiter anziehenden Konjunktur und einem damit steigenden Bedarf an Ingenieuren“, so der VDI Verein Deutscher Ingenieure. Zum Wintersemester im September wird an der BA in Bönen ein weiterer Jahrgang das Studium aufnehmen. Anmeldungen sind noch möglich.

Von Anfang an vom Studienkonzept der Berufsakademie überzeugt war die Bönener Firma Thermo Sensor, die zu den führenden Unternehmen im Bereich der Temperatur-Messtechnik gehört. Regelmäßig studieren Mitarbeiter berufsbegleitend an der Berufsakademie und qualifizieren sich so entscheidend weiter. „So schaffen wir es, unseren zukünftigen Bedarf an hoch qualifizierten Mitarbeitern sowohl als Fach- als auch als Führungskräfte zu decken“, betont Rudolf Kornrumpf, Personalleiter bei Thermo Sensor. „Außerdem können wir durch ein BA-Studium gute Leute an unser Haus binden und ihnen Perspektiven vermitteln.“

Aktueller Thermo Sensor-Student an der Berufsakademie ist Matthias Haschke. Der 24-jährige aus Unna hat zunächst eine Ausbildung im Betrieb gemacht, wurde anschließend übernommen und ist nun im Bereich der Automatisierung tätig. Haschke hat bald zwei Semester des insgesamt siebensemestrigen Ingenieur-Studiengangs absolviert und ist mit seinen Leistungen bislang zufrieden: „Die Noten stimmen, das Arbeits- und Lernklima passt und mein Arbeitgeber lässt mir genügend Freiräume, Studium und Job perfekt zu verbinden“, so Haschke. Freitags und samstags finden die Vorlesungen in Bönen statt. Freizeitaktivitäten am Wochenende sind so derzeit eher selten. Der 24-jährige verzichtet darauf aber gerne, hat er doch ein klares Ziel vor Augen: „Ich möchte bei Thermo Sensor bleiben und später einmal in leitender Funktion hier arbeiten. Gerade in meinem Arbeitsbereich der Automatisierung sehe ich noch viel Potenzial.“

Wissen rasch am
Arbeitsplatz umsetzen

Haschke sieht vor allem die Verbindung von Theorie und Praxis als Erfolgsgarant. „Unsere Dozenten kommen alle aus der Praxis und vermitteln so aktuelles Wissen, das ich häufig schon am nächsten Tag am Arbeitsplatz nutzen kann.“

Thermo Sensor wird auch in Zukunft engagierten Mitarbeitern ein Studium an der Hessischen Berufsakademie in Bönen empfehlen. Geplant ist, in jedem Jahrgang einen Studienplatz zu vergeben.