Kamen/Bergkamen. .
Ein defekter Sattelzug hat am Montag eine Kettenreaktion auf der A1 ausgelöst, an deren Ende er selbst komplett ausbrannte. Offenbar waren Betriebsstoffe ausgelaufen, die die Fahrbahn verschmierten und sich entzündeten.
Ein Sattelzug, der Betriebsstoffe verlor, setzte am Montagmittag (2. August 2010) gegen 12.15 Uhr auf der A1 Richtung Köln eine Kettenreaktion in Gang. Die Folge: mehrere kleinere Unfälle und Sperrung der Hauptfahrbahn im Autobahnkreuz Unna. Nach mehreren Kilometern Fahrt brannte der Lkw komplett aus.
Der 58-jährige Lasterfahrer aus Wuppertal fuhr von der Anschlussstelle Hamm/Bergkamen auf die A 1 Richtung Köln auf. Schon an der Auffahrt verlor der Sattelzug Betriebsstoffe, die die gesamte Fahrbahn verschmutzten.
Drei Fahrer rutschen von der Fahrbahn
Ein nachfolgender Pkw-Fahrer (35) aus Detmold verlor auf der verschmutzten Fahrbahn offenbar die Kontrolle über seinen Wagen und prallte gegen den Ampelmasten an der Auffahrt-Kreuzung. Mast und Pkw wurden erheblich beschädigt. Ein Kradfahrer (62) aus Iserlohn rutschte im Kurvenbereich der Anschlussstelle auf der Fahrbahn aus und kam zu Fall. Er blieb unverletzt – sein Motorrad wurde leicht beschädigt. Eine Autofahrerin (20) aus Werne rutschte ebenfalls weg und kam im Grünbereich zum Stillstand. Der Wagen wurde im Unterbodenbereich beschädigt.
Der Sattelzugfahrer setzte seine Fahrt fort, ohne den Defekt zu bemerken. Nach derzeitigem Ermittlungsstand entzündeten sich die austretenden Stoffe am Autobahnkreuz Dortmund/Unna, wodurch der Sattelzug komplett Feuer fing. Der Fahrer stellte sein brennendes Fahrzeug auf dem Seitenstreifen ab und blieb unverletzt.
Mit 24 Tonnen Kupferblech beladen
Als die Feuerwehr an der Unfallstelle ankam, brannte der mit 24 Tonnen Kupferblech beladene Laster schon in voller Ausdehnung. Die Wehr konnte den Lkw schnell löschen.
Den Schaden schätzt die Polizei auf 510 000 Euro. Wegen der Bergungsarbeiten ist die Hauptfahrbahn Fahrtrichtung Köln zurzeit (17 Uhr) immer noch komplett gesperrt. Der Verkehr wird über die Parallelfahrbahn geleitet. Momentan staut sich der Verkehr vor der Unglücksstelle bis auf über zwölf Kilometer.