Rees. .

Die große Hitze der vergangenen Tage hat sich nicht auf das Reiseverhalten ausgewirkt. „Es gibt natürlich Kunden, die bewusst Ziele ansteuern, an denen erfahrungsgemäß geringere Temperaturen herrschen“, sagt Frank Schwarzkopf.

Der Inhaber des Reisebüros Schwarzkopf in Rees weiß aber, dass es diese Klientel immer gebe, egal ob der Sommer sich hierzulande von seiner hitzigen Seite präsentiere oder den Menschen seine nasskalte Schulter zeige.

Sonne, Strand
und satte Bräune

Bei Brigitte Pollmann im Reeser Reisebüro ist das nicht anders. Die Frage nach den gemäßigteren Temperaturen sei aber auch eine Frage des Alters, weiß sie. „Der junge Mensch will Sonne, Strand und satte Bräune, der ältere legt mehr Wert auf Besichtigung“, so ihre Erfahrung. Dass die ältere Klientel aber meist auf das gemäßigtere Wetter trifft, hänge auch mit ihrer bevorzugten Reisezeit zusammen. „Wer keine schulpflichtigen Kinder mehr hat, fährt in der Vor- und Nachsaison in Urlaub, weil das schließlich auch kostengünstiger ist“, sagt die Geschäftsfrau.

Richtige „Nordlichter“, die gern nach Norwegen oder Schweden oder auch nach Großbritannien reisen, gehören aber auch zu den Kunden beider Reisebüros. „Bei mir macht diese Gruppe aber nur ein bis maximal zwei Prozent der Kunden aus“, überschlägt Frank Schwarzkopf kurz. Immer wieder gebe es auch den ein oder anderen Hellhäutigen, der bewusst nach Zielen frage, an denen es herrlich warm, aber eben nicht heiß werde, so der Halderner. „Dennoch muss man aufpassen, auch in Schweden und Norwegen kann die 30-Grad-Marke geknackt werden“, warnt Brigitte Pollmann. Wer die Sonne bei solchen Temperaturen als unangenehm empfinde, der habe zudem noch anderes Ungemach zu erwarten: die Mückenschwärme.

Frank Schwarzkopf glaubt auch noch einen anderen Grund ausgemacht zu haben, warum die aktuelle Hitzewelle das Reiseverhalten der Kunden nicht ändert. „Wer berufstätig ist, täglich durch die Hitze zum Betrieb fahren und unter Umständen auch noch draußen arbeiten muss, leidet viel mehr“, sagt er. In den Urlaubsgebieten genieße man meist die Sonne, weil man dort nicht zu bestimmten Zeiten das Hotel verlassen müsse. Brigitte Pollmann: „Außerdem, das ist ja bekannt, ist die Hitze im Süden auch leichter zu ertragen.“