Königsborn. .

Herber Rückschlag für Unnas Pampus-Mitarbeiter: Auf einer Betriebsversammlung war zwar von der Sanierung anderer Standorte die Rede – aber auch von der Schließung des Werks in Unna.

„Einige Kollegen haben gedacht, dass das Werk jetzt sofort dicht gemacht wird – und waren natürlich stinksauer, warum der Betriebsrat das nicht mitgeteilt hat“, erzählt ein Pampus-Mitarbeiter. Betriebsrat und Gewerkschaft reagierten, luden Donnerstagnachmittag zur außerordentlichen Betriebsversammlung. „Um über die Pressemitteilung des Insolvenzverwalters zu sprechen“, so später Betriebsratsvorsitzender Lux.

Kleinteile-Produktion wird nach Tschechien verlegt

In der war von Insolvenzplanverfahren und Werkschließung in Unna zur Sanierung der übrigen Pampus-Standorte die Rede (wir berichteten). „Davon war nichts mit uns abgesprochen“, unterstreicht Michael Lux. Nach wie vor gelte der bislang genannte Ablauf, dass zur Zeit die Kleinteil-Produktion abgebaut und ins Pampus-Werk nach Tschechien verlagert werde. Ende Juli sollen die letzten Maschinen auf die Reise gehen.

Nach der ersten Entlassungswelle (mit 50 Betroffenen) droht dann weiteren rund 100 Mitarbeiter, für die keine Arbeit mehr vorhanden ist, die Kündigung. Auch sie sollen mit dem in den nächsten Tagen zu erwartenden Kündigungsschreiben ein Angebot für den Übergang in eine Transfergesellschaft (maximal 6 Monate) erhalten.

Noch Arbeit für die 300 Mitarbeiter?

Ein Vertreter des Insolvenzverwalters habe jetzt zudem der Belegschaft klar gemacht, so der Betriebsrat, dass der Kunde Faurecia kein Interesse signalisiere, am Standort Unna bis zum Auslaufen der Sitz-Produktionslinie in 2011 festzuhalten. Vielmehr suche man dort wohl Lösungen, die Fertigungsstraße schnellstens an einen anderen Ort zu verlagern. Dann wäre für niemanden der verbliebenen gut 300 mehr Arbeit vorhanden.

Gerüchte, enttäuschte Unnaer-Mitarbeiter hätten an verlagerten Maschinen zuvor Sabotage begangen, weist Michael Lux brüsk zurück: „Eine unverschämte Unterstellung“. Er bestätigte allerdings, dass eine erst kürzlich nach Tschechien verlagerte Maschine wieder zurückgekehrt sei. „Da hat die Unternehmensführung wohl etwas planlos zu früh gehandelt.“

Schwacher Trost: Seit Insolvenzeröffnung (1. Juli) wird bei Pampus wieder nach Tarif gezahlt – inklusive anteiligem Urlaubs-/Weihnachtsgeld.